Pirates of the Caribbean: Salazars Rache Australien, USA 2017 – 129min.

Filmkritik

Johnny kann’s noch!

Christopher  Diekhaus
Filmkritik: Christopher Diekhaus

Sechs Jahre hat es gedauert, bis Captain Jack Sparrow alias Johnny Depp wieder die Leinwände erobert. Im Gepäck hat der torkelnde Seeräuber einen erwartungsgemäß bombastischen Spektakelstreifen, der mit einigen starken Actionsequenzen gut bei Laune hält, inhaltlich aber vollkommen austauschbar bleibt.

Ähnlich wie in den vier Vorgängerfilmen dreht sich auch in Pirates of the Caribbean: Salazars Rache alles um einen magischen Gegenstand, den unterschiedliche Parteien ausfindig machen wollen. In diesem Fall ist es der legendäre Dreizack des Poseidon, mit dem Jack einem besonders gefährlichen Gegner Einhalt gebieten muss. Immerhin hat es der Geister-Kapitän Salazar (einschüchternd: Javier Bardem) geschafft, zusammen mit seiner Crew aus der Hölle des Teufelsdreiecks zu entkommen, und setzt nun alles daran, den tollpatschigen Piraten zu ermorden. An der Seite Sparrows kämpfen der junge Matrose Henry Turner (Brenton Thwaites), der seinen Vater Will (Orlando Bloom) von einem Fluch befreien möchte, und die selbstbewusste Astronomin Carina Smyth (Kaya Scodelario), die mit ihren Kenntnissen und einem besonderen Tagebuch den Aufenthaltsort des Dreizacks in Erfahrung bringen könnte. Interesse an der sagenumwobenen Spitzwaffe meldet mit Captain Barbossa (Geoffrey Rush) auch ein alter Bekannter an.

Handlungstechnisch darf man von der Pirates of the Caribbean-Reihe keine großen Sprünge mehr erwarten. Obwohl das norwegische Regiegespann Joachim Rønning und Espen Sandberg („Kon-Tiki“) gemeinsam mit Drehbuchautor Jeff Nathanson familiäre Beziehungen ergründet und über die gewitzte Carina emanzipatorische Akzente setzt, ordnen sich Plot und Figuren vollumfänglich den Blockbuster-Mechanismen unter. Emotionale Momente werden pflichtbewusst in das turbulente Geschehen eingestreut, wirken allerdings nicht nach, selbst wenn die Macher mit einem übertrieben melodramatischen Schlussakkord anderes bezwecken wollen.

Dass Pirates of the Caribbean: Salazars Rache dennoch passabel unterhält, liegt erstens an einem gut aufgelegten Johnny Depp, der die Rolle des notorisch betrunkenen Seeräubers erneut auf herrlich exzentrische Weise interpretiert. Darüber hinaus bieten Rønning und Sandberg einige wahrlich mitreißende Actionpassagen auf. Großen Spaß bereitet vor allem eine Bankraubsequenz im Anfangsdrittel, die Slapstick und Dynamik geschickt verbindet. Spektakuläre Bilder liefert nicht zuletzt das große Finale, das sich über und unter Wasser abspielt. Wer trotz inhaltlicher Flaute Lust auf weitere Piratengeschichten verspürt, dürfte sich über eine Szene nach dem Abspann freuen, die Hinweise auf einen sechsten Teil ausstreut.

23.05.2017

3

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Kommentare

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paipai

vor 6 Jahren

Leider nicht halb so unterhaltsam wie die vorderen Filme von "Pirates of the Carribean"... Ziemlich langweiliger Film.


matro

vor 6 Jahren

Diese Fortsetzung konnte den Vorgänger überhaupt nicht das Wasser reichen


Lolipop

vor 6 Jahren

Dieser Film ist den Kauf eines Kinotickets nicht wert. Johnny Depp ist wie immer lustig (jedoch auch nicht mehr so wie früher), aber alles andere wird immer langweiliger... Auch Javier Bardem überzeugt nicht als Bösewicht. Sehr schade


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