Back to Black Frankreich, Grossbritannien, USA 2024 – 122min.

Filmkritik

Die Schattenseiten des Ruhms

Gaby Tscharner
Filmkritik: Gaby Tscharner

Die Biografie über die britische Sängerin Amy Winehouse erzählt die tragische Geschichte ihres kometenhaften Aufstiegs und des frühzeitigen Todes der drogen- und alkoholsüchtigen Musikerin. Der Film konzentriert sich auf die komplizierte Beziehung zu ihrem Ehemann und den Druck des Ruhms, bietet aber wenig Unbekanntes über Amy Winehouse.

Als 2003 Amy Winehouses (Marisa Abela) erstes Album «Frank» die britischen Albumcharts erklimmt, sticht ihre sinnliche Jazzstimme aus der Masse der Fahrstuhlmusik heraus und wird vom Publikum verschlungen. Aber die fragile Künstlerin erliegt dem Druck ihrer Plattenfirma, emotionalen Missbrauch ihres Ehemanns Blake Fielder-Civil (Jack O'Connell) und einer Drogen- und Alkoholsucht, der sie nicht entkommen kann.

Das Team hinter «Back to Black» hat Erfahrung mit biografischen Filmen. Regisseurin Sam Taylor-Johnson lieferte mit «Nowhere Boy» eine sensible Interpretation von John Lennons Jugend ab und Drehbuchautor Matt Greenhalgh schrieb u.a. die Vorlage für die Biografie des Joy Division Frontmanns Ian Curtis («Control»). Aber auch ihnen gelingt es nicht wirklich, Amy Winehouse als mehr als eine emotionale Chaotin darzustellen und ihren Minderwertigkeitsgefühlen und ihrem Suchtverhalten auf den Grund zu gehen.

Marisa Abela singt in mehreren Konzertmontagen die Hits der Sängerin und schafft es, die Essenz von Amy Winehouse einzufangen, auch wenn «Back to Black» die talentierte Musikerin in erster Linie als Opfer der Musikindustrie, den Psychospielchen ihres unsicheren Mannes und der Paparazzi darstellt. Amys Elternhaus und Familienleben werden als harmonisch beschönigt, auch wenn bekannt ist, dass Amy in ihrer Kindheit stark unter der Absenz ihres Vaters litt und dessen Faszination mit dem Ruhm und Reichtum, der seiner Tochter später beschert war, nach ihrem Tod oft angeprangert wurde. Das unbändige Talent dieser Künstlerin hätte eine ehrlichere Biografie verdient, die Amy Winehouse mehr Eigenverantwortung zugesteht.

09.04.2024

3

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Kommentare

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as1960

vor einem Monat

Das Biopic "Back to Black" macht nicht viel falsch. Die Amy Winehouse's tragische Geschichte wird sympathisch, und kurzweilig erzählt. Aber auch etwas oberflächlich und brav. Etwas mehr tiefe der Figuren, etwas mehr mut zur Hässlichkeit hätte dem Film gut getan. So wird der Film sicherlich weniger nachhaltig bleiben als die Musik von Amy Winehouse.Mehr anzeigen


messino

vor einem Monat

Berührender Film mit guten Schauspielern


Patrick

vor 2 Monaten

Emotionaler Blick auf das kurze Leben der Amy Winehouse-ganz ohne Pathos. Was auch schön ist das die Songs von Amy Winehouse unterteilt werden und so können alle die nicht Englisch können verstehen um was bei den Songs geht und die wieder spiegeln ihr Leben und das passt hervorragend zum Film. Fazit. Packendes Biopic nicht nur für Amy Winehouse Fans.Mehr anzeigen


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