Justice League USA 2017 – 121min.

Filmkritik

Eine Superhelden-Truppe auf Rettungskurs

Irina Blum
Filmkritik: Irina Blum

Ein Bündnis von mutigen Helden, das die Zerstörung der Welt verhindern soll: An und für sich ist das eine schon häufig erzählte Story. Nicht aber, wenn es sich wie in Justice League um ein Team von DC-Superhelden dreht, das sich dem Bösen entgegenstellt.

Worüber Batman (Ben Affleck) schon seit Längerem seine Vermutungen anstellt, bringt Wonder Woman (Gal Gadot) dann Gewissheit: Kurz nach Supermans tragischem Ableben will Steppenwolf (Ciarán Hinds), eine neu erwachte Macht aus vergangenen Generationen, die Welt mittels einer nie dagewesenen Kraft aus drei „Mutterboxen“ zerstören, die allesamt irgendwo auf der Erde versteckt sind. Das Problem: Der Feind hat schon eine der Boxen in einem blutigen Kampf an sich gerissen – die der Amazonen. Die zwei Superhelden stellen deshalb ein Team zusammen, mit dem sie fähig sind, den Überbösewicht zu besiegen. Zur illustren Gruppe gesellt sich der pragmatische Aquaman (Jason Momoa), der Aussenseiter Flash (Ezra Miller) sowie der undurchschaubare Cyborg (Ray Fisher).

Als Batman alias Bruce Wayne (Ben Affleck) gefragt wird, was denn seine Superpower sei, antwortet dieser trocken-lakonisch: „Ich bin reich“. Eine pragmatische Antwort, die sogar im Ansatz humorvoll ist. Doch schlussendlich ist es nicht Batman, der den Witz und den Schalk in die Justice League einfliessen lässt: Die Chemie stimmt vor allem zwischen Diana oder Wonder Woman (herrlich gespielt von Gal Gadot) und ihren Teammitgliedern: Zum einen mit ihrem Verehrer Aquaman (Jason Momoa, zuletzt gesehen in der Erfolgsserie Game of Thrones) sowie mit Flash, der von Ezra Miller verkörpert wird und eine erfrischende Ergänzung zu den sonst eher glatten Figuren ist.

Das Problem bei Justice League liegt deshalb weniger beim Zusammenspiel der Superhelden, sondern an zwei anderen Dingen: An einer Story, die ein wenig wie ein Flickenteppich daherkommt und an einem Bösewicht, von dem nichts hängen bleibt. Während man einen vorhersehbaren und wahllosen Plot noch verzeihen kann – insbesondere, wenn man den aufgrund einer Familientragödie ungeplanten Ausfall des Regisseurs Zack Snyder miteinrechnet – ist Letzteres doppelt schade: Steppenwolf, der in den Comics 1972 zum ersten Mal erwähnt wurde, bleibt als Gegenspieler der sogenannten Liga der Gerechtigkeit zu blass, als dass er nachhaltig erschüttern könnte. Dieser Tatsache nicht wirklich zuträglich sind die CGI-Effekte, die teilweise eher unnatürlich wirken.

Abgesehen von einigen Mankos ist das rund zweistündige Aufeinandertreffen der Superhelden aber trotz seiner Vorhersehbarkeit überraschend kurzweilig und unterhaltsam und verspricht vor allem mit seinem Abspann einen gelungenen Bösewicht in einer allfälligen Fortsetzung. Mit Justice League wollte das DC-Universum wohl seinen angekratzten Ruf von Produktionen wie Batman vs. Superman retten, der beim Publikum keine Begeisterungsstürme hervorzurufen vermochte. Der neueste Wurf dürfte trotz einigen Schwächen durchaus das Potential haben, das Schiff wieder einigermassen auf Kurs zu bringen.

15.11.2017

3

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Kommentare

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booster23

vor 6 Jahren

uuuhhaa.... macht eigentlich rein Garnichts sinn an der Geschichte. Der Bösewicht sieht ziemlich billig aus....


Mua81

vor 6 Jahren

Ganz unterhaltsam, ohne grosse Längen, gespickt mit Humor und guten Action-Szenen, so richtig gutes Popcorn-Kino, ohne allzu grosse Ansprüche zu stellen.


Patrick

vor 6 Jahren

PRO und Contra des Filmes sind: Pro.Justice League ist um Längen besser als Batman vs.Superman den Justice League wird den Comics zu recht und ähnelt den Comics.Sowie ist es ein cooles und witziges Popcorn Kino. Contra.Justice League ist mit den vielen Specialeffekt etwas zu überladen in diesem Sinne weniger wäre mehr. Fazit.Kein Meilenstein Movie aber dennoch gans unterhaltsam anzusehen.Mehr anzeigen


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