The Fall Guy USA 2024 – 126min.

Filmkritik

Amor landet auf seinen Beinen

Théo Metais
Filmkritik: Théo Metais

David Leitch, ein ehemaliger Stuntman, der zum Filmemacher wurde, wagt sich an das altbekannte Genre der Komödie.

Colt Seavers (Ryan Gosling) ist ein bekannter Stuntman, der im Schatten des Schauspielers Tom Ryder (Aaron Taylor-Johnson) lebt, dessen Double er ist. Nach einer schweren Verletzung geht es mit Colts Karriere bergab und er entfremdet sich von Jody (Emily Blunt), einer talentierten Kamerafrau und aufstrebenden Filmemacherin, mit der er früher in einer Beziehung war. Eines Tages begegnen sich die beiden bei den Dreharbeiten zu Jodys erstem Spielfilm, einer riesigen Science-Fiction-Produktion mit dem Titel «Metalstorm». Kurz darauf verschwindet der Hauptdarsteller. Colt übernimmt trotz aller Widrigkeiten das Kommando und versucht, den Film seiner Geliebten zu retten.

2022 eröffnete «Bullet Train» von David Leitch das renommierte Filmfestival von Locarno unter dem geschulten Auge des künstlerischen Leiters Giona A. Nazzaro, der mit Lob nicht geizte. Nach «Atomic Blonde» im Jahr 2017 bewies David Leitch damit seine Fähigkeit, durchdachtes Kino mit Zutaten eines B-Movies zu machen. Ob es seinen Kritikern wie Yuen Woo-ping in Hongkong nun gefällt oder nicht, David Leitch gehört in der Tat zu den Regisseuren, die ihren Hang zur Übertreibung erfolgreich in den Dienst bombastischer Umsetzungen gestellt haben.

«The Fall Guy» setzt diese Arbeit fort und erzählt eine Geschichte, die lose an die Fernsehserie «Ein Colt für alle Fälle» aus den 80er-Jahren angelehnt ist. Dabei passiert nicht viel Neues: Bon Jovi schmettert «You Give Love A Bad Name» aus voller Lunge, während Ryan Gosling und Emily Blunt sich die Seele aus dem Leib spielen. Der Film wird zu einem kitschigen Rausch à la «Mad Max». Es sei denn, die Romantik ist nur ein Vorwand für Selbstironie und eine eher willkommene Metapher zwischen der Kunst des Stunts und der Gefahr der Liebe.

Der von Drew Pearce («Mission: Impossible - Rogue Nation», «Fast & Furious Presents: Hobbs & Shaw») geschriebene Film profitiert vor allem von den Popkultur-Anspielungen und der ansteckenden Fröhlichkeit von Emily Blunt und Ryan Gosling. Quentin Tarantino hat mit der Figur des Cliff Booth (Brad Pitt) in «Once Upon a Time... in Hollywood» das Stunt-Double wieder salonfähig gemacht. David Leitch bietet mit «The Fall Guy» ein hollywoodreifes Rodeo, das während der Dreharbeiten ausserdem den Weltrekord für die Anzahl der Überschläge eines Autos aufstellte. Kurzum, ein kitschiger, spassiger, harmloser und glücklich machender Meta-Film, den man bedenkenlos geniessen kann.

30.04.2024

4

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Kommentare

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Filmenthusiast

vor 29 Tagen

Na ja, wenn Hollywood sich selbst auf die Schippe nimmt kommt wohl sowas dabei heraus: Rasante Unterhaltung mit sehr hahnebüchener Story. Mit diesen beiden Hauptdarsteller hätte man deutlich mehr herausholen können.

Zuletzt geändert vor 29 Tagen


Kassai

vor einem Monat

Gähn... nach 10 Minuten war klar, dass nichts mehr passieren wird. Schrecklicher Film, schade um die Zeit.


liebster

vor einem Monat

Unglaublicher Schrottfilm mit hochnotpeinlichen Dialogen und Story zum vergessen. Worum ging es nochmals? Ich liebe Emily, aber hier hat sie sich für einen dicken Gehaltscheck verkauft.


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