Pompeii Kanada, Deutschland, USA 2014 – 105min.

Filmkritik

Schwacher Tanz auf dem Vulkan

Björn Schneider
Filmkritik: Björn Schneider

Eine der berühmtesten Naturkatastrophen der Antike: In Pompeii lässt Action-Spezialist Paul W.S. Anderson beeindruckend Asche und Feuer spucken und liefert herausragende CGI-Effekte. Dennoch ist der Film eine Enttäuschung.

79 nach Christus: Dem römischen Weltreich droht wegen Intrigen der Untergang. Trotzdem soll die Bevölkerung mit Brot und Spielen bei Laune gehalten werden. Mittendrin ist der junge Sklave Milo (Kit Harrington), der täglich einem brutalen Überlebenskampf ausgesetzt ist. Sein einziger Lichtblick ist die schöne Kaufmannstochter Cassia (Emily Browning). Doch die Liebesbeziehung mit ihr ist zum Scheitern verurteilt, da auch der einflussreiche und durchtriebene Senator Corvus (Kiefer Sutherland) die Schöne zur Frau will. Dann droht plötzlich neues Unheil: Der Vulkan Vesuv regt sich – seine Eruption droht, die Stadt Pompeii und alle Einwohner zu vernichten.

Mit Pompeii widmet sich Regisseur Paul W.S. Anderson (Resident Evil) einer der größten Naturkatastrophen der Antike, die sich am Golf von Neapel abspielte. Als Hauptdarsteller konnte Anderson den Game of Thrones-Star Kit Harrington gewinnen, der hier erst seinen zweiten Spielfilm-Auftritt hat. Doch Harrington ist nicht das Problem des aufwendigen Historienspektakels, ebenso wenig die übrigen darstellerischen Leistungen. Vielmehr krankt Pompeii an einer spannungsarmen Handlung und abgedroschenen Historienfilm-Klischees. Lediglich die spektakulären Effekte und optischen Schauwerte überzeugen.

Diese sind mit Abstand das Gelungenste an diesem über weite Strecken inhaltlich belanglosen Mix aus World Invasion: Battle Los Angeles, Horse Whisperer und Gladiator. Es dauert gut eine Stunde, bis Anderson sein Inferno-Feuerwerk zündet. Bis es so weit ist, werden allerlei blasse Figuren eingeführt, Konflikte künstlich geschürt und schier endlose Gladiatorenkämpfe bemüht, um emotionale Tiefe und Mitgefühl für die Figuren zu erzeugen.

Hat man die erste Stunde erst einmal überstanden, bietet sich dem Zuschauer ein visuell beeindruckendes Weltuntergangs-Spektakel, das die 3D-Technik voll ausschöpft und mit Feuerregen und Lavabomben durchaus zu fesseln weiß. An dieser Stelle ist der im kanadischen Toronto gedrehte Film am stärksten. Leider bietet Pompeii darüber hinaus nicht allzu viel. So wirken sowohl die gestelzten, schwülstigen Dialogfetzen ("Diese Stadt war das Juwel") als auch die dargestellten menschlichen Bindungen (die aufgesetzte Liebesbeziehung zwischen Cassia und Kit sowie dessen unglaubwürdige Kämpfer-Freundschaft mit einem anderen Gladiatoren) nicht nur überflüssig, sondern oft sogar unfreiwillig komisch.

15.02.2024

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Kommentare

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Barbarum

vor 7 Jahren

Wie ein schlechter Gladiator, für schwärmerische Teenieherzen angereichert mit einer platten Liebesgeschichte.


Patrick

vor 9 Jahren

Die Ausstattung ist ein Augenschmaus, die Darsteller Leitungen sind ein wenig plump und zum Schluss gibts ein Romeo&Julia Filmende.


gruenenfelder

vor 9 Jahren

Kit Harrington ist schön anzusehen, aber mehr hat dieser Film leider nicht zu bieten.


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