Erreur de la banque en votre faveur Frankreich 2009 – 100min.

Filmkritik

Geld macht schmutzig

Filmkritik: Cindy Hertach

Was wäre, wenn man einen freundlichen Nachbarn hätte, der einem die Börsenkurse voraussagt? Intelligente und leichtfüssige Komödie über den merkwürdigen Einfluss des Geldes auf die Gesellschaft.

Als "Maître d'Hôtel" schnappt Julien (Gérard Lavin) während seinem Dienst im innersten Kreis der mächtigen Pariser Bankiers in Sachen Finanzgeschäfte immer wieder wertvolles Insiderwissen auf. Die Diskretion seines Berufsstandes sowie sein integrer, aber etwas naiver Charakter hindern den ergebenen Butler jedoch daran, aus dem vertraulichen Wissen Profit zu schlagen. Nachdem er seinen millionenschweren Patron Gilbert (Scali Delpeyrat) um ein Darlehen für ein eigenes Restaurant gebeten hat und dieser ihn rüde abwimmelte, beschliesst Julien zu handeln.

Er beginnt die erlauschten Informationen über den zukünftigen Aufstieg und Fall der Aktien an der Börse zu seinen Gunsten zu nutzen. Mit der Folge, dass sich sein Geld bereits nach kurzer Zeit auf wunderbare Weise vermehrt. Dank seines schwatzhaften Kumpels Etienne (Jean-Pierre Darroussin) ist am Ende das ganze Quartier erfolgreich im Börsengeschäft tätig. Bis der kometenhafte Aufstieg von Julien und seiner Nachbarschaft durch einen banalen Fehler ausgebremst wird.

Der korrumpierende oder segensreiche Einfluss des Geldes auf den Einzelnen und die Gesellschaft machten Michel Munz und Gérard Bitton bereits in früheren Werken ("Ah! Si j'étais riche") zum Thema. Ihre neue Komödie präsentiert eine vertraute Welt, in der sich skrupellose Investmentbanker auf Kosten der kleinen Leute schamlos bereichern. Doch anders als in der sozialen Realität gelingt es auf märchenhafte Weise und durch die komische Figur eines unfreiwilligen Robin Hoods, diese Umstände ins Gegenteil zu verkehren.

Natürlich zielt das alles auf die Genugtuung des Publikums ab und droht durch die monströse Darstellung des kaltblütigen Geldadels manchmal von der hintergründigen Satire in die plumpe Polemik zu kippen - wäre da nicht die schlichte, aber sinnige Feststellung, dass durch die Verlockung des schnöden Mammons auch Hinz und Kunz schnell einmal Moral und Freundschaft über Bord werfen.

17.02.2024

4

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Kommentare

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blueintheface44

vor 13 Jahren

Ein Film den ich nur empfehlen kann!
Guter Spass, gute Geschichte und tolle Schauspieler.


matchpoint78

vor 13 Jahren

si vous aimez les jeux de mots subtils


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