Natürlich Blond USA 2001 – 96min.

Filmkritik

Ahnungslos in Boston

Thomas Hunziker
Filmkritik: Thomas Hunziker

Blonde haben nicht nur mehr Spass, sie haben auch mehr Erfolg. Um ihren Freund zurückzugewinnen, schreibt sich das Mode-Girl Elle an der Rechtsfakultät von Harvard ein. Ihre Bemühungen werden auf amüsante, aber auch inkonsistente Weise geschildert. Das bestechendste Element von "Legally Blonde" ist die unübertreffliche Hauptdarstellerin Reese Witherspoon.

Für das blonde Glamour-Girl Elle Woods (Reese Witherspoon) fällt eine Welt zusammen, als ihr Freund Warner (Matthew Davis) ihr mitteilt, dass die erhoffte Verlobung nicht stattfinden wird. Warner beabsichtigt in wenigen Jahren Senator zu werden, und für diese Karriere würde ihm die seiner Ansicht nach nicht sehr intelligente Elle nur ihm Weg stehen. Elle hat ein gebrochenes Herz, entschliesst sich aber dazu, ihren Freund zurückzugewinnen. Sie meldet sich in Harvard für das Jurastudium an, dort wo auch Warner seine Ausbildung abschliessen wird. Entgegen allen Erwartungen wird Elle akzeptiert, muss aber nach ihrem Eintreffen im Universitätsbetrieb von Boston feststellen, dass sie sich an neue Lern- und Unterrichtsmethoden gewöhnen muss, um ihr Vorhaben zu erreichen. Zu den hohen Kursanforderungen kommt erschwerend hinzu, dass Warner sich mit Vivian (Selma Blair), einer Studentin aus vornehmen Haus verlobt hat. Doch Elle gibt ihr Bestes, und als sich sogar die Möglichkeit bietet, bei einem richtigen Gerichtsverfahren eine Anwaltskanzlei zu unterstützen, kann sie sich erstmals so richtig profilieren.

Das Drehbuch ist ziemlich löchrig, und das Niveau des Humors variiert stark. Dennoch vermag das Regiedebüt von Robert Luketic bestens unterhalten. Dies obschon sich die Geschichte an ähnlichen Erfolgsgeschichten aus Hollywood orientiert und gar nicht erst versucht originell zu wirken. Ein weiterer Nachteil ist, dass der Streifen bei weitem nicht so charmant ist wie etwa "Clueless", eine andere Komödie über ein ahnungsloses Blondchen. Der Hauptgrund für das Gelingen von "Legally Blonde" liegt hauptsächlich in der Besetzung der Hauptrolle durch Reese Witherspoon, der Aufsteigerin dieses Sommers.

Reese Witherspoon arbeitet sich langsam aber beharrlich an die Spitze der Hollywood-Garde vor. Im Gegensatz zu Starlets wie Jennifer Love Hewitt oder Sarah Michelle Gellar ist bei Witherspoon eine kluge Karriereplanung zu erkennen. Da sie auch noch über Talent im Überfluss verfügt, ist es kein Wagnis, ihr weiterhin Erfolg vorauszusagen. Ob als überzeugte Jungfrau in "Cruel Intentions", erfolgssüchtige und intrigante Jungpolitikerin in "Election" oder Trophäenfrau eines Yuppies in "American Psycho", Witherspoon ist immer ganz die Rolle, die sie spielt und versteht es, auch den ungewöhnlichsten Text glaubwürdig zu vermitteln. Die Fähigkeit in allen Situation überzeugend zu wirken, ist besonders in "Legally Blonde" gefragt, denn das Drehbuch ist ein reines Fantasieprodukt und mit Ausnahme einiger weniger Aufnahmen entspricht nichts auch nur im entferntesten der Realität. Besonders abstrus wird die Handlung während der Gerichtsverhandlung, die ungefähr so unkonventionell abläuft wie jene in Adam Sandlers Produktion "Big Daddy".

Neben der erfolgreichen Karriereplanung scheint Witherspoon auch Glück im Privatleben zu haben. Mit Ryan Philippe hat sie einen der begehrtesten Junggesellen geheiratet und hat auch schon ein Kind mit ihm. Überraschend an Witherspoons Kinokarriere ist, dass nun ausgerechnet "Legally Blonde" den finanziell erfolgreichste Film in ihrem Oeuvre darstellt, obwohl sie bereits mit unzähligen Stars zusammengearbeitet hat. Dies ist darauf zurückzuführen, dass sie bei ihren bisherigen Auftritten meist darauf geachtet hat, mit Regisseuren zusammenzuarbeiten, welche die Qualität des Filmes vor den Erfolg an den Kinokassen stellten. Dies brachte ihr bereits verschiedene Auszeichnungen und eine Nomination für den Golden Globe ein. Ihr Gespür für geeignete Drehbücher wurde nun mit dem Kassenschlager "Legally Blonde" gekrönt, der an den Nordamerikanischen Kinokassen sogar das mit Julia Roberts, John Cusack und Catherine Zeta-Jones besetzte Starvehikel "America's Sweethearts" hinter sich liess.

19.02.2021

3

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Kommentare

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julianne

vor 10 Jahren

Einer meiner absolut Lieblings Comedy reese ist Hammer einer der lustigsten Filme die ich je gesehen habe zum todlachen!!!!! Nicht wie die vielen peinlichen Comedy die andauernd kommen super!!!!!!!!


siheja

vor 17 Jahren

wer hat hier wen geritten, um solch einen schwachsinnigen Film zu drehen? das tut schon fast weh.. ich meine bei allem Respekt, Reese ist ansonsten wirklich ne super Schauspielerin, aber dass sie sich auf so ein niedriges Niveau runterlässt, ist schon sehr fragwürdig. das hält man nicht mal 5 Minuten aus..Mehr anzeigen


Gelöschter Nutzer

vor 18 Jahren

nicht lustig. nicht originell. handlung
ist voraussehbar.


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