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«Brokeback Mountain» verbannt
In einem Multiplexkino in Sandy, einem Vorort von Salt Lake City in Utah, USA, wurde Ang Lees viel beklatschte Cowboyromanze «Brokeback Mountain» kurzerhand aus dem Programmangebot verbannt. Gründe wurden keine genannt.
Stein des Anstosses dürfte aber eine (harmlose) Sexszene zwischen Heath Ledger und Jake Gyllenhaal sein, zwei Cowboys im Film, die während eines Sommerjobs auf dem Berg «Brokeback» tiefere Gefühle füreinander entdecken. Eine Vertreterin des konservativen Utah Eagle Forum jedenfalls gab an, dass die Verbannung den jungen Leuten zeigen könnte, dass «vielleicht etwas falsch ist mit dem Film.»
Die schwulen Cowboys wurden von Kritik und Publikum gleichermassen mit Lob bedacht und sind die Oscarfavoriten schlechthin: Unlängst gab die Darstellervereinigung Screen Actors Guild Nominationen ans Ensemble von «Brokeback Mountain» aus und portierte Jake Gyllenhaal, Heath Ledger und Michelle Williams auch noch einzeln. Ausserdem verbucht der Film von Ang Lee («Hulk», «Crouching Tiger, Hidden Dragon») bislang sieben Golden-Globe-Nominationen und ist auf den Auswahllisten der Producers, Writers und Directors Guild of America, die Interessenverbände für Filmproduzenten, Drehbuchautoren und Filmemacher, die vor dem Oscartermin jeweils auch eigene Preise vergeben.