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Arnold wird alt

Bruno Amstutz
News: Bruno Amstutz

Was ist los mit Superheld Arnold Schwarzenegger? Es hat schon bedenklich gestimmt, dass er in End Of Days einen Showdown ohne grosskalibrige Waffen abgeliefert hat. Für seinen neusten Streifen weigert sich Arnie sogar, mit einer Knarre in der Hand für Filmposter zu posieren.

Arnold wird alt

Hat End Of Days die steirische Eiche verändert? Wer damals ein Finale Furioso erwartete, in dem Schwarzenegger seinen Widersacher Satan mit Kugelhagel und kernigen Sprüchen zurück in die Hölle ballert, wurde enttäuscht. Arnold erkannte als Jericho Kane, dass der Glaube stärker ist als das Flammenschwert und machte sich zum Märtyrer. Geplant war die munitionsarme Version nicht von Anfang an. Kirchliche Führer machten die Filmproduzenten aber freundlich darauf aufmerksam, dass man mit Satan nicht so grob umspringen dürfe und es zu seiner Bekämpfung wesentlich wirkungsvoller sei, sich selbst auf ein Kreuz zu spiessen. Nun gut, es sei ihm verziehen. Schwarzeneggers neuster Streifen The 6th Day (übrigens keine Fortsetzung von The Sixth Sense) handelt nun wieder von irdischen Widerwärtigkeiten wie bösartigen Klonen und hinterhältigen Mördern. Ideales Kanonenfutter eigentlich, doch Arnold verwehrt es den Marketingspezialisten, ihn mit einer Waffe in der Hand dem Publikum anzupreisen. Warum? Arnie meint, wenn schon die öffentliche Meinung zur Ansicht tendiere, dass Filme zu Gewalt verleiten, müssten halt Konzessionen gemacht werden. Diese Strategie ist zweifellos äusserst wirkungsvoll, wenn im Film selbst geballert wird, bis die Läufe glühen. Aber Schwarzeneggers Anliegen ist selbstverständlich edel. Wahrscheinlich hat das abgeänderte Finale von End Of Days auch manchen Leuten den christlichen Glauben nähergebracht.

19. Juni 2000

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