Arielle, die Meerjungfrau USA 2023 – 135min.

Filmkritik

Eigene Vision verpasst

Christopher  Diekhaus
Filmkritik: Christopher Diekhaus

Gross war im Netz die Aufregung, als bekannt wurde, dass die Afroamerikanerin Halle Bailey in der Live-Action-Adaption des Disney-Klassikers «Arielle, die Meerjungfrau» die ursprünglich weisse Titelheldin spielen würde. Eine Diskussion, die auch deshalb absurd ist, weil sich der fertige Film abseits der Figurenzeichnung eng an die Vorlage klammert.

Die Regeln im Unterwasserreich Tritons (Javier Bardem) sind klar: Die Welt der Menschen ist tabu, da sie nur Tod und Verderben bringen. Meerjungfrau Arielle (Halle Bailey), die jüngste Tochter des Königs, interessiert sich dennoch brennend für das Leben an der Oberfläche und rettet eines Tages den Prinzen Erik (Jonah Hauer-King) vor dem Ertrinken. Da sie ihn unbedingt wiedersehen will, lässt sie sich auf einen teuflischen Pakt mit ihrer rachsüchtigen Tante Ursula (Melissa McCarthy) ein.

Halle Bailey, die bislang in erster Linie als Sängerin erfolgreich war, macht ihre Sache ordentlich, überzeugt mit einer charmanten Performance. Die Darstellung der Unterwasserwelt erreicht zwar nicht die Qualität von «Avatar: The Way of Water». Nette Details und einige spektakuläre Impressionen sind trotzdem garantiert. Für Schwung sorgen auch die Musical-Einlagen, wobei bekannte Songs aus dem Zeichentrickstreifen von 1989 auf neue Lieder treffen. Frischen Wind bringt vor allem eine Rap-Nummer.

Dass sich der in der Karibik spielende Film um Diversität bemüht, ist erfreulich. Wie einige andere Hollywood-Blockbuster der letzten Zeit schafft es «Arielle, die Meerjungfrau» aber nicht, die Vielfalt konsequent in die Geschichte zu überführen. An kleinen Stellschrauben wird gedreht. Wirklich aufregende neue Impulse setzt das Remake bei den Motiven der Figuren und im Handlungsverlauf jedoch nicht. Rollt nach einem pathetischen Finale der Abspann, bleiben daher gemischte Gefühle zurück.

24.05.2023

3

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Kommentare

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flashgordon99

vor 11 Tagen

Leider hab ich mich überreden lassen ins Kino mitzugehen, um die Neuauflage anzuschauen. Disney schlachtet mittlerweile die Geschichten wie beim Metzger aus. Statt, wie früher, auf Qualität zu setzen, klatscht Disney lieblos alle möglichen Klassiker an die Leinwand und versucht gleichzeitig es krampfhaft allen recht zu machen (Stichwort Diversität - hat nix mit dem Original zu tun). Okay, teils Bilder sind in 3D nett anzusehen aber that's it ... Wo bleibt die Magie von Disney aus früheren Jahren? Schwache Realverfilmung.Mehr anzeigen


Taz

vor 12 Tagen

Bietet nichts, was man nicht schon kennt. Stimmen und Songs sind gewohnt gut, McCarthy als Bösewichtin wird im Finale versaut und die Sidekicks sind weder herzig, noch lustig. Liebe nochmal den Trickfilm gucken.


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