Furiosa: A Mad Max Saga Australien, USA 2023 – 148min.

Filmkritik

Rückkehr ins Ödland

Patrick Heidmann
Filmkritik: Patrick Heidmann

Vor neun Jahren entpuppte sich «Mad Max: Fury Road» als filmische Sensation, die am Ende sechs Oscars gewann. Nun erzählt George Miller in «Furiosa: A Mad Max Saga» die lange erwartete Vorgeschichte.

Der Titelheldin, die in «Fury Road» als knallharte Offizierin Imperator Furiosa den Bruch mit dem Herrscher über das Ödland suchte, ist dieses Mal zunächst noch ein Mädchen. Eines Tages wird sie von Schergen des Warlords Dementus (Chris Hemsworth) entführt, der ihre Heimat-Oase einnehmen möchte. Stattdessen stösst er mit seiner Truppe auf das Reich des Immortan Joe (Lachy Hulme). Ein jahrelanger Zweikampf entsteht, bei dem die längst zur jungen Frau herangewachsene Furiosa (Anya Taylor Joy) alsbald – ohne eigenes Zutun, wohlgemerkt – die Seite wechselt. Doch eigentlich hat sie ohnehin ihre ganz eigene Agenda – und sinnt auf Rache.

Wie schon vor neun Jahren besteht die Handlung auch dieses Mal weitestgehend aus Actionsequenzen. Der Rhythmus ist nun allerdings ein anderer, nicht nur weil sich der Film über mehrere Kapitel sowie 15 Jahre statt drei Tage erstreckt. Statt atemloser Rastlosigkeit ist eher Stop & Go angesagt, wobei einmal mehr weite Teile des Films aus Verfolgungsjagden aller Art und mit den verschiedensten Gefährten besteht und die atemberaubendste Sequenz auf einem massiven Tanklaster spielt. Spektakuläres, energiegeladenes Unterhaltungskino, und Anya Taylor-Joy erweist sich als passende Besetzung für die Hauptrolle.

Mit dem atemberaubenden, genial verdichteten Vorgänger kann der neue Film allerdings nicht mithalten. Dafür ist Hemsworth mit seiner falschen Nase als Bösewicht ein bisschen zu Cartoon-mässig angelegt, und zumindest in den ersten Szenen des Films sehen die Spezialeffekte – zumindest für Millers Verhältnisse – seltsam künstlich aus. Ganz zu schweigen davon, dass sich, zumal bei einer Länge von zweieinhalb Stunden, ein Gefühl des Repetitiven einschleicht und das von Miller und Nico Lathouris verfasste Drehbuch zu oft Details meint erklären zu müssen.

22.05.2024

3

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Kommentare

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Taz

vor 5 Tagen

Wer einen zweiten Fury Road erwartet, dürfte recht ernüchtert das Kino verlassen. Die Action ist zwar gut umgesetzt und weiterhin speziell, aber inhaltlich hat Furiosa echt Mühe, die lange Filmdauer von 2.5 Stunden zu rechtfertigen. Da hat es doch manch Leerlauf drin, den man gerne rausschneiden hätte können. Am Ende bleibt eine Wastelandfilm mit einem Star, der erst in der zweiten Hälfte auftaucht und mittendrin Thor, der nicht weiss, ob er lustig oder bedrohlich sein soll. Dieser Trip in die Wüste ist mit Vorsicht zu geniessen.Mehr anzeigen


Travelmichi

vor 5 Tagen

Absolut fantastischer Film, mir gefällt er besser als Fury Road.
Viel Action und tolle Bilder mit genialen Sound.
Sogar die Story ist OK, wobei wer braucht eine Story.
Unserer Kino Clique hat der Film SUPER gefallen .
Umbedingt im Kino schauen dafür ist er gemacht, verkümmert auf dem Home Cinema.
Uneingeschränkte EmpfehlungMehr anzeigen

Filmenthusiast

vor 23 Stunden

Na du brauchst bestimmt keine Story, soviel ist mittlerweile allen klar.

Je höhler, desto wöhler.


flashgordon99

vor 12 Tagen

Furiosa ist ein gutes Beispiel, weshalb ich mir gross angekündigten Filmstreifen mit viel Krawumm nicht mehr gerne ansehe. Viel heisse Luft um Nichts. Die Laufzeit ist viel zu lange, weil Furios im Prinzip nichts zu erzählen hat. Wenn der Regisseur möglichst viel auf einmal zeigt, es überall "tätscht" und "chlöpft", steckt in der Regel eine sehr dünne Story dahinter. Die Sprüche und Dialoge könnten auch von einer Folge mit "Pingu" sein. Würde man den Ton abschalten, man würde nichts verpassen. Irgendwann hat man ausserdem das Setting in der Wüste gesehen. Ebenso die bösen Blick und fliegenden Gegenstände wie bei "Fast & Furious". Sorry, aber was Herr Miller abliefert ist seichte Unterhaltung, was von visuell überragenden Bildern aufgefangen wird.Mehr anzeigen


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