Kritik22. Mai 2024

Cannes 2024: «Furiosa: A Mad Max Saga»: Rückkehr ins Ödland

Cannes 2024: «Furiosa: A Mad Max Saga»: Rückkehr ins Ödland
© Warner Brothers Switzerland

Vor neun Jahren entpuppte sich «Mad Max: Fury Road» als filmische Sensation, die am Ende sechs Oscars gewann. Nun erzählt George Miller in «Furiosa: A Mad Max Saga» die lange erwartete Vorgeschichte.

«Furiosa: A Mad Max Saga»: Rückkehr ins Ödland

George Miller | Australien, USA | 148 Min.

von Patrick Heidmann

Der Titelheldin, die in «Fury Road» als knallharte Offizierin Imperator Furiosa den Bruch mit dem Herrscher über das Ödland suchte, ist dieses Mal zunächst noch ein Mädchen. Eines Tages wird sie von Schergen des Warlords Dementus (Chris Hemsworth) entführt, der ihre Heimat-Oase einnehmen möchte. Stattdessen stösst er mit seiner Truppe auf das Reich des Immortan Joe (Lachy Hulme). Ein jahrelanger Zweikampf entsteht, bei dem die längst zur jungen Frau herangewachsene Furiosa (Anya Taylor Joy) alsbald – ohne eigenes Zutun, wohlgemerkt – die Seite wechselt. Doch eigentlich hat sie ohnehin ihre ganz eigene Agenda – und sinnt auf Rache.

Wie schon vor neun Jahren besteht die Handlung auch dieses Mal weitestgehend aus Actionsequenzen. Der Rhythmus ist nun allerdings ein anderer, nicht nur weil sich der Film über mehrere Kapitel sowie 15 Jahre statt drei Tage erstreckt. Statt atemloser Rastlosigkeit ist eher Stop & Go angesagt, wobei einmal mehr weite Teile des Films aus Verfolgungsjagden aller Art und mit den verschiedensten Gefährten besteht und die atemberaubendste Sequenz auf einem massiven Tanklaster spielt. Spektakuläres, energiegeladenes Unterhaltungskino, und Anya Taylor-Joy erweist sich als passende Besetzung für die Hauptrolle.

Mit dem atemberaubenden, genial verdichteten Vorgänger kann der neue Film allerdings nicht mithalten. Dafür ist Hemsworth mit seiner falschen Nase als Bösewicht ein bisschen zu Cartoon-mässig angelegt, und zumindest in den ersten Szenen des Films sehen die Spezialeffekte – zumindest für Millers Verhältnisse – seltsam künstlich aus. Ganz zu schweigen davon, dass sich, zumal bei einer Länge von zweieinhalb Stunden, ein Gefühl des Repetitiven einschleicht und das von Miller und Nico Lathouris verfasste Drehbuch zu oft Details meint erklären zu müssen.

3 von 5 ★

Eine Zusammenstellung aller Texte vom 77. Festival International du Film de Cannes findest du hier.

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