The Almond and the Seahorse Grossbritannien 2022 – 95min.

Filmkritik

The Almond and the Seahorse

Filmkritik: Maxime Maynard

Das Filmteam stellte «The Almond and the Seahorse» in einer Weltpremiere auf dem 18. Zurich Film Festival vor, und obwohl die Geschichte faszinierend ist, gelingt es dem dramatischen Spielfilm nie, sich wirklich zu erheben.

Nach einem Unfall vor 15 Jahren erkennt Gwen (Trine Dyrholm) ihre Partnerin Toni (Charlotte Gainsbourg) jeden Tag weniger. Auch Joe (Celyn Jones) hat nach der Entfernung eines Tumors ein schlechteres Gedächtnis. Trotz aller Hilfe von seiner Partnerin Sarah (Rebel Wilson) verschlechtert sich die Situation immer weiter. In der Hoffnung auf Besserung treffen sich die beiden Paare in der Abteilung des Gehirnspezialisten Dr. Falmer.

Die Mandel und der Hippocampus sind kleine Gehirnregionen, die für das Gedächtnis zuständig sind. Sie haben einen grossen Einfluss auf unser Leben. Gwen, Toni, Sara und Joe wissen das nur zu gut, und ihr Leben verändert sich unaufhaltsam, wenn sich das Gedächtnis verschlechtert. Für ihre Darstellung: Eine erlesene Besetzung. Und während Charlotte Gainsbourg eine ehrliche Leistung abliefert, bezaubert Celyn Jones, der auch Co-Drehbuchautor und Co-Regisseur ist, mit seiner Leichtigkeit und seiner erstaunlichen Natürlichkeit. Aber es ist die Dänin (Trine Dyrholm), auf die sich alle Blicke richten. Ihre sonnige Aura erhellt die Leinwand bei jedem ihrer Auftritte und sorgt für eine bemerkenswerte, subtile Darbietung. Weit abgeschlagen: Rebel Wilson, die es schwer hat, mitzuhalten. Ihr komödiantisches Talent ist unbestreitbar, doch in ihrer ersten dramatischen Rolle liefert sie hier eine zwar vitale, aber ungeschickte und ungleichmässige Leistung ab.

In der Adaption des Theaterstücks, das er gemeinsam mit der irischen Dramatikerin Kaite O'Reilley geschrieben hatte und in dem er selbst mitspielte, übernimmt Celyn Jones hier seine Rolle und schlüpft hinter die Kamera, begleitet vom Kameramann Tom Stern, der für seine Zusammenarbeit bei Filmen von Clint Eastwood bekannt ist. Seine professionelle Erfahrung und sein künstlerisches Wissen kommen auf der Leinwand voll zur Geltung. So gibt es wunderschöne Aufnahmen von der Landschaft der Stadt Liverpool, die von Gruff Rhys' melodischen Kompositionen begleitet werden. Leider reichte die sorgfältige Fotografie nicht aus, um die volle Aufmerksamkeit des Publikums während der 96 Minuten des Films zu erlangen. Schnell macht sich eine Überdosis angesichts der erzwungenen Allgegenwart von ästhetisierenden Aufnahmen und instrumentalen Melodien bemerkbar, obwohl diese durchaus reizvoll sind.

Mit der Präsentation eines meditativen Ensembles wagen die Filmemacher eine Abkehr vom Theaterformat, bieten aber eine Umsetzung auf der Leinwand, der es an Tempo mangelt. «The Almond and the Seahorse» hält nicht, was es verspricht.

03.10.2022

3

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Kommentare

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Patrick

vor einem Jahr

Ein Grossartiges Drama gespickt mit Humor,Tiefgang und Fetzigem Soundtrack.Der Darsteller~Cast spielt einfach Grandios da könnte es Oscar Nominierungen durchaus geben.Fazit:Feinfühlend und Behutsam erzählt,ist daher zum Lachen und zum Weinen.Ich habe das Movie als Weltpremiere in Zürich gesehen in Anwesenheit von Charlotte Gainsbourg und Rebel Wilson sowie der Filmcrew.Charlotte Gainsbourg bekam an diesem Abend das Goldene Auge verliehen.Mehr anzeigen

Zuletzt geändert vor einem Jahr


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