Astolfo Italien 2022 – 90min.

Filmkritik

Mit Humor und Gelassenheit gegen den Alltagsverdruss

Irene Genhart
Filmkritik: Irene Genhart

Mit der Rückkehr ins Haus und an den Ort seiner Kindheit beginnt für den pensionierten Astolfo ein aufregender neuer Lebensabschnitt. Eine von verschmitzter Lebensweisheit und feiner Situationskomik geprägte Komödie von Gianni Di Gregorio, die auch einer sich zart ankündigenden späten Liebe eine Chance lässt.

Als der pensionierte Astolfo seine Wohnung in Rom verliert, zieht er zurück in die Provinzstadt seiner Kindheit. Er war lange nicht mehr da und stellt fest, dass sich in seinem Haus inzwischen ein Fremder breit gemacht hat. Doch man arrangiert sich, erweitert die WG um weitere Mitglieder und meistert Ärgernisse wie Wasserschäden und Konfrontationen mit fiesen Nachbarn fortan gemeinsam. Und dann stellt ein Jugendfreund Astolfo eines Tages eine Frau vor, die sein Herz unverhofft schneller schlagen lässt.

Der Verlust der Wohnung im Alter stellt die Betroffenen oft vor zahlreiche Probleme. Nicht so in Gianni Di Gregorios fünfter Regiearbeit. Dessen Protagonist sucht nach dem Wohnungsrausschmiss gar nicht erst nach einer neuen Bleibe in Rom. Stattdessen besinnt er sich auf das vor einiger Zeit an ihn übergegangene Haus seiner Familie und zieht klaglos zurück an den Ort seiner Kindheit.

Diese Gelassenheit, welche Menschen die Dinge so nehmen lässt, wie sie kommen, bestimmt sowohl Tonfall und Inhalt von «Astolfo». Di Gregorio, der auch das Drehbuch schrieb, verortet deren Handlung in der idyllischen Hügellandschaft Italiens und schildert dabei mit liebenswerter Verschmitztheit sowohl die Vor- wie auch die Nachteile des Provinzlebens.

Regisseur Di Gregorio spielt die Hauptrolle und hat eine Handvoll gutaufgelegter Schauspieler um sich geschart. Stefania Sandrelli ist in der Rolle seiner Herzensdame zu sehen. «Astolfo» ist Di Gregorio bisher heiterster Film. Eine wunderbar leichtfüssige und überaus menschliche Komödie.

18.09.2023

3.5

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Kommentare

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RolandHitz

vor 7 Monaten

Schade um die zahnlose Umsetzung mit einem phantasielosen und abrupten Ende. Lag es an der Doppelbesetzung von Regisseur und Hauptdarsteller oder am fehlenden Budget?


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