The Little Death Australien 2014 – 97min.

Filmkritik

Sex in a City

Björn Schneider
Filmkritik: Björn Schneider

Das merkwürdige Verhalten geschlechtsreifer Australier zur Paarungszeit: The Little Death ist ein kurzweiliger, unterhaltsamer Film, der sich humorvoll mit den (nicht ganz so typischen) Sexproblemen einiger Mittdreißiger auseinandersetzt

Die Bewohner einer Vorstadtstraße haben allesamt - auf ihre ganz unterschiedliche Art - Schwierigkeiten mit dem Thema schlechthin: Sex. Da wäre zum einen eine attraktive Mittdreißigerin (Kate Box), die vor allem in der Beschimpfung ihres Mannes (Patrick Brammall) Lust erlebt, der schüchterne Phil (Alan Dukes), der seine Frau (Lisa McCune) stetig in einen ihn stimulierenden Tiefschlaf versetzen will oder die Telefonistin Monica (Erin James), die es mit einem besonders versauten Kunden zu tun bekommt. Sie alle müssen sich mit den Widrigkeiten des Sexuallebens herumschlagen und lernen dabei ganz nebenbei noch eine Menge über sich selber und ihre verborgenen Wünsche und Sehnsüchte kennen.

The Little Death ist das Spielfilmdebüt des vor allem in seiner australischen Heimat äußerst erfolgreichen Schauspielers Josh Lawson, der hier eine charmante Mischung aus heiterem Episodenfilm im Stile von Short Cuts und Was Sie schon immer über Sex wissen wollten... kreiert. Mit dem "kleinen Tod" bezeichnen die Franzosen umgangssprachlich bekanntlich den Orgasmus. Um diesen als oberste Erfüllung und Ziel aller sexuellen Aktivität zu erreichen, geht es letztlich in jeder der kleinen Episoden. Zwar weisen diese nicht alle die gleiche humoristische Qualität auf und ab und an serviert Lawson seinen Humor unverhohlen mit der Brechstange, alles in allem bietet sein Debüt aber kurzweilige, amüsante Unterhaltung zu einem Thema, das uns alle umtreibt.

Die im Film dargestellten Paare haben einige Dinge gemeinsam. Ihnen allen stellt sich der neue Nachbar persönlich vor, alle liegen alterstechnisch bei Mitte 30, sie alle wohnen in derselben Straße und haben ein und dasselbe große Problem: ihr unausgeglichenes Sexleben. Geschickt nutzt Regisseur Lawson die Figur des neuen Nachbarn als die jeweiligen Einzelepisoden verbindendes Erzähl-Element, mit dessen Hilfe er nach und nach die Paare präsentieren kann. Die verschiedenen "Problemstellungen" und Inhalte der Kurzgeschichten weisen dabei unterschiedliche Qualitäten in Sachen Originalität und Witz auf.

Während die Episode um Phil ein wenig lahm und uninspiriert erscheint, blüht Regisseur Lawson etwa bei den Geschichten um die ihren Mann beschimpfende Frau und um Maeve, die von ihrem Freund genötigt werden will, voll auf. Diese Abschnitte sind voller Dialogwitz und entwaffnender Situationskomik. Immer wieder mixt der Film dazu diese komisch-absurden mit ernsten Momenten und Tönen, wobei sich Lawson hier glücklicherweise zurücknimmt und nicht zu sehr auf die Tränendrüse drückt.

19.02.2024

3

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Kommentare

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Patrick

vor 6 Jahren

Der Film zeigt auf Frische&Witzige (Schwarz-Humorige )Art,auf was für Fetische(von Fuss Erotik-Rollen Spiele) die Filmehe Paare so stehen.Das ganze ist sehr liebenswert umgesetzt und wirkt daher nie abstossend oder Peinlich.Schade ist das der Film ein ziemliches offenes Filmende hat es bleiben viele Fragen offen.Kurz gesagt "Der kleine Tod" ist wie ein Einblick(für ein Paar Stunden oder Tagen) ins Schlafzimmer von Ehepaaren und dessen Liebesleben aber so bald die Stunden/Tagen vorbei sind muss man wieder gehen und sieht die Personen nie wieder.Der kleine Tod ist ein Filmtip für paare die frisch und zum ersten mal in eine eigene Wohnung ziehen.Mehr anzeigen


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