Maleficent USA 2014 – 98min.

Filmkritik

Die gute Fee, die böse wurde

Christopher  Diekhaus
Filmkritik: Christopher Diekhaus

Bislang galt sie als Inbegriff von Niedertracht und Bosheit: die Fee Maleficent aus Disneys Märchenklassiker Sleeping Beauty. Diesem Bild tritt Hollywood-Star Angelina Jolie nun in einem opulenten Fantasy-Spektakel entgegen.

In jungen Jahren findet die Fee Maleficent, die gütig über eine idyllische Waldlandschaft wacht, in Stefan einen wahren Freund. Da der Heranwachsende jedoch davon träumt, einmal den Thron im Menschenreich zu besteigen, zieht es ihn an den Hof des Königs, der Jahre später Maleficents Zauberwald einnehmen will. Als die inzwischen gereifte Fee (Angelina Jolie) den Angriff zurückschlagen kann, sieht Stefan (Sharlto Copley) seine große Chance gekommen. Er sucht seine frühere Freundin auf, raubt ihre magischen Flügel und lässt sich im Königreich als Bezwinger feiern. Sein Lohn ist die Übernahme der Macht. Maleficent hingegen sinnt auf Rache und belegt Stefans Tochter Aurora (Elle Fanning) mit einem verhängnisvollen Fluch.

Mittlerweile ist es schon erschreckend, wie oft die großen Hollywood-Studios den alten Stoffvorrat anzapfen, anstatt neue Ideen auf den Weg zu bringen. Mit seiner Orientierung an Disneys Zeichentrickklassiker Sleeping Beauty kommt auch das Live-Action-Märchen Maleficent diesem Trend sehr nahe, versprüht allerdings einen erstaunlich eigenwilligen Charme. Schließlich nimmt der Film nicht nur einen gravierenden Perspektivwechsel vor, sondern schreibt die bekannte Geschichte auch noch in entscheidenden Punkten um.

So erfahren wir, dass Auroras Gegenspielerin früher ein liebenswerter Sonnenschein war, dessen Herz sich erst nach Stefans Verrat verdunkelt hat. Auch wenn die Rachegelüste von da an ihr Verhalten bestimmen, entdeckt die böse Fee ihre frühere Güte langsam wieder, als sie die Königstochter aufwachsen sieht. Ein emotionaler Zwiespalt, der die Handlung vorantreibt und Angelina Jolie nach mehrjähriger Schauspielpause zu einer famosen Darbietung herausfordert. Eindrucksvoll kostümiert, meistert der Superstar (zudem als ausführende Produzentin beteiligt) den Spagat zwischen erhabenem Auftreten, boshaftem Humor, Niedertracht und ehrlichem Mitgefühl.

Jolies Präsenz ist imponierend, führt aber auch dazu, dass Nebenfiguren zu sehr in den Hintergrund geraten. Allen voran Stefan, der immer besessener erscheint, ohne dass seine Entwicklung ausreichend beleuchtet würde. Derartige Holprigkeiten gleicht Regieneuling Robert Stromberg (als Szenenbildner zweifach Oscar-prämiert) durch eine bemerkenswerte und zum Teil recht düstere Optik aus, die ein ums andere Mal an andere Fantasy-Epen (vor allem The Lord of the Rings) erinnert.

27.05.2014

3

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Kommentare

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Patrick

vor 7 Jahren

Die Machart ist Famos,der Film selber ist Durchschnittlich.


Schlosstaube

vor 9 Jahren

Angelina Jolie spielt super. Aber sonst ein Kinderfilm, ohne grosse Spannung.


anastasiar

vor 9 Jahren

der film ist sehr gut. ich kenne das kindermärchen. Angelina Jolie natürlich voll in ihrer Rolle.


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