Rock of Ages USA 2012 – 123min.

Filmkritik

Metal-Klaumauk

Patrick Heidmann
Filmkritik: Patrick Heidmann

Hauptsache Nebenrolle: Tom Cruise als in die Jahre gekommener Rockstar schenkt Adam Shankmans Verfilmung des gleichnamigen Broadway-Musicals die besten Momente.

Der Sänger der Glam Metal-Band Arsenal ist indes nur eine von vielen Figuren in dieser Geschichte, in deren Zentrum die junge Provinzschönheit Sherrie steht. Mit dem Traum von einer Musikkarriere kommt sie 1987 nach Los Angeles, wo sie einen Job als Kellnerin im Rock-Club "The Bourbon Room" findet. Schnell verliebt sie sich dort in einen Laufburschen (Diego Boneta), der auch vom Durchbruch als Sänger träumt. Derweil haben der Besitzer des Ladens (Alec Baldwin) und sein Manager (Russell Brand) an allerlei Fronten zu kämpfen. Die Finanzen lassen zu wünschen übrig, und die konservative Frau des neuen Bürgermeisters (Catherine Zeta-Jones) will den Club in ihrem Feldzug gegen den Sittenverfall schließen lassen. Ein Auftritt von Stacee Jaxx soll die Rettung bringen. Doch der Megastar erweist sich als unberechenbarer Heilsbringer. Und auch das junge Glück von Sherrie und Drew wird bald auf die Probe gestellt.

Schon die erste Szene von Rock of Ages macht klar: Hier wird nicht nur auf der Bühne gesungen, und allzu ernst sollte man das Musical nicht nehmen. Wobei sich Adam Shankman selbst, der einst als Choreograf begann, nicht immer konsequent an diese Maxime gehalten hat. Für jedes Augenzwinkern und jeden gelungenen Gag gibt es garantiert einen unfreiwilligen Lacher. Für jede grandiose und pointiert überzeichnete Nebenrolle gibt es eine, auf die man problemlos hätte verzichten können (etwa Mary J. Blige als Strip-Club-Betreiberin). Auch auf anderen Ebenen lässt sich eine gewisse Unausgegorenheit nicht verbergen. Nicht jeder der verwendeten Rock-Knaller aus den Achtzigern (u.a. Joan Jett, Foreigner, Bon Jovi oder Def Leppard) entwickelt auch in einer verpoppt-überzuckerten Musical-Version noch seine mitreißende Wirkung. Und auf der Ebene der Kostüme wähnt man sich mal in einer Eighties-Retro-Hommage, mal in einer Parodie und dann wieder bloß auf einer drittklassigen Motto-Party.

Ohne Frage bietet Rock of Ages trotz solcher Einwände viel Amüsement, auch wenn der Film nie ganz die Klasse von Hairspray erreicht. Spielfreudige und angstfrei alberne Nebendarsteller wie Alec Baldwin, Paul Giamatti und Tom Cruise tun ihr Übriges dazu. Dafür bleiben jedoch ausgerechnet die Hauptdarsteller blass. Julianne Hough, die schon erfolgreiche Country-Alben veröffentlicht hat und zuletzt in Footloose zu sehen war, singt zwar fast so hübsch wie sie aussieht, wirkt aber im Metal-Milieu keine Sekunde glaubhaft. Und genau wie dem austauschbaren Milchbübchen Diego Boneta gehen auch ihr echtes Charisma und Leinwandpräsenz eher ab.

15.06.2012

3

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Kommentare

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Patrick

vor 9 Jahren

Habe den Film 2mal gesehen es gibt Filme die sind immer wieder gut anzusehen aber auch andere wie diesen Film, der mir das erste mal mehr gefallen hat mehr dazu siehe unten.


Patrick

vor 9 Jahren

Kommt wie ein langes Rock/Pop Medley Video daher, dazwischen eine Story und Darsteller die nicht viel hergeben ausser Alec Baldwin. Fazit: Coole Songs aber mehr gibt der Musicfilm nicht her dafür gibts 2. 1/2 Punkte


eleutwyler

vor 11 Jahren

Tom Cruse war noch nie ein guter Actor


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