Pirates of the Caribbean - Fremde Gezeiten USA 2011 – 137min.

Filmkritik

Das Beste kommt zum Schluss

Patrick Heidmann
Filmkritik: Patrick Heidmann

Johnny Depp sticht zum vierten Mal als Captain Jack Sparrow in See. In Pirates of the Carribean: On Stranger Tides macht er sich auf die Suche nach einem sagenumwobenen Jungbrunnen.

Acht Jahre ist es her, seit das Phänomen "Pirates" seinen Anfang nahm. Ohne das Mitwirken von Johnny Depp hätte es wohl keinen neuen Film zu geben, und tatsächlich geht er seine Paraderolle als "Kreuzung aus einem Rock'n'Roll-Star des 18. Jahrhunderts und einem romantischen Stinktier", wie er Sparrow gerade in Cannes selbst beschrieb, wieder mit jener Spielfreude an, die man im letzten Film etwas vermisst hatte. Nicht mehr mit von der Partie sind dagegen Keira Knightley und Orlando Bloom sowie Regisseur Gore Verbinski. Doch nicht zuletzt deswegen gewinnt die Reihe wieder an Fahrt.

Am Anfang sitzt Jack Sparrow auf dem Festland fest. In London soll ihm der Prozess gemacht werden, außerdem ist ihm das britische Königshaus, das sich mit seinem Rivalen Barbossa (Geoffrey Rush) zusammengetan hat, auf den Fersen. Denn der Pirat sitzt auf Wissen, dass man im Wettlauf mit den Spaniern nur zu gerne nutzen würde: Er kennt den Weg zum sagenumwobenen Quell der ewigen Jugend. Allerdings gibt es auch noch andere, die es dorthin zieht. Seine Verflossene, die temperamentvolle Piratenbraut Angelica (Penélope Cruz), würde ihm gerne zuvorkommen, ganz zu schweigen von dem legendären Piraten Blackbeard (Ian McShane) und seinen gefährlichen Zombies. Und dann sind da noch die alles andere als freundlich gestimmten Meerjungfrau-Sirenen.

Das liest sich nicht nur nach viel Spektakel, sondern ist es auch. So viel sogar, dass es manchen Moment in den insgesamt 136 Minuten von Pirates of the Carribean: Fremde Gezeiten gibt, in denen man sich wünscht, der Film würde sich weniger auf immer neue Charaktere und ständig wechselnde Allianzen, als etwas mehr auf Sparrow selbst und seine eigenwillig-flamboyante Persönlichkeit konzentrieren. Dem Spaß allerdings, den das Ganze macht, tun solche Einwände - oder auch die etwas überflüssige Figur eines bübchenhaften Missionars und Bloom-Ersatz - kaum Abbruch.

Der neu engagierte Regisseur Rob Marshall weiß mit Action und Abenteuer jedenfalls bestens umzugehen. Vielleicht hätten neben Schwertkämpfen und Klippensprüngen noch ein paar mehr originelle, den ersten beiden Filmen vergleichbare Einfälle nicht geschadet. Das Tempo lässt jedoch nicht zu wünschen übrig, die Meerjungfrauen sind großartig anzusehen, und überhaupt hat sich der Film in Sachen Spezialeffekten rein gar nichts vorzuwerfen. Nur das 3D erweist sich einmal mehr als unnötig und führt die meiste Zeit vor allem zu etwas zu dunklen Bildern und Guckkasten-Distanz.

Am Ende bleibt natürlich trotz allem die Frage, wie viel Jugend und Zukunft Jack Sparrow noch vor sich hat. An der Antwort wird dem Vernehmen nach gearbeitet: Nach dem Abspann wird in der letzten Szene schon der rote Faden für eine weitere Fortsetzung gelegt, die Teile 5 und 6 sind wohl bereits in Planung. Gesetzt den Fall natürlich, dass Johnny Depp sich erneut überreden lässt.

15.02.2024

4

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Kommentare

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sternchen6869

vor 8 Jahren

Wieder ein genialer Film


elche15b2

vor 9 Jahren

ser guter film von depp


MrsStraciatella

vor 10 Jahren

Die Fluch-der-Karibik-Reihe war eigentlich schon abgeschlossen.
Wenn man etwas wieder aufnimmt und weitermacht, sollte man bitte alles geben und noch mehr, denn der vierte Film war durchaus schaubar, aber nicht mehr halb so gut wie die ursprüngliche Reihe.
Auch dass man Will & Elizabeth nicht mit auch nur einem Wort erwähnt, finde ich ultra schade... sie hätten Will ja auf dem Meer begegnen können oder was weiss ich. Die Reihe hätte für sich bleiben sollen. Dennoch war Jack Sparrow Top und ich liebe diese RolleMehr anzeigen


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