Then She Found Me USA 2007 – 100min.

Filmkritik

Emotions-Schlamassel

Jean Lüdeke
Filmkritik: Jean Lüdeke

Helen Hunt hat sich in den letzten Jahren rar gemacht. Nun kehrt sie mit einer Tragikomödie auf die Leinwände zurück. Und die Oscarpreisträgerin versucht sich erstmals auch als Regisseurin.

Der New Yorker Lehrerin April Epner (Helen Hunt) wird vom Leben übel mitgespielt. Die toughe Paukerin wünscht nichts Sehnlicheres als Nachwuchs. Doch mitten in ihrer Midlife-Crisis wird sie von ihrem Ehemann (Matthew Broderick) verlassen. Ihre seelische Achterbahnfahrt ist perfekt, als auch noch ihre Adoptivmutter stirbt und aus heiterem Himmel die leibliche Mama (Bette Midler), eine nervige und extrem exzentrische Talkshow-Moderatorin auf der Bildfläche erscheint. Doch damit nicht genug: Die 39-jährige verliebt sich in Frank (Colin Firth), den allein erziehenden Vater eines ihrer Schüler. Wie alle Beteiligten dem Emotions-Schlamassel entrinnen, bebildert diese beschwingte und unterhaltsame Tragikomödie.

Keine Frage: Die fließende Ambivalenz zwischen Komödie und Tragödie gelingt Helen Hunt ganz gut, mehr aber auch nicht. Der Zuschauer erlebt eine unterhaltsame und seichte Komödie, in der zwar viel geredet, aber kaum gedacht oder rational gehandelt wird. Then She Found Me bietet leichte Unterhaltungskost, die mit ihren Mechanismen von Situationskomik und Wortwitz prima funktioniert. Das kaschiert jedoch die nicht allzu anspruchsvolle Qualität des Films: Die eigentliche Läuterung der Hauptfigur wird nicht recht ersichtlich.

Acht Jahre soll Helen Hunt für "The She Found Me" gebraucht haben - und sie wurde belohnt: Die Seelen- und Beziehungs-Schmonzette, die auf einem Buch der amerikanischen Autorin und Publizistin Elinor Lipman basiert, konnte bisher zwei Preise bei internationalen Filmfestivals erringen. Aber wenn Hunt - die mittlerweile 45-jährige Ex-Dauerfröhliche aus "Girls Just Want to Have Fun" den Beweis liefern will, dass das Leben trotz aller Imponderabilien lustig sein kann, glaubt man ihr dies kaum. Jede Normalsterbliche würde angesichts derartiger Komplikationen entweder Alkoholikerin oder zur Männermörderin würde. Fazit: Ein amüsanter Film, der zerstreuen kann, aber von gut durchdachter und profunder Unterhaltung weit entfernt ist.

03.12.2008

3

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Kommentare

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sternchen99

vor 15 Jahren

Ein sehr emotionaler Film. Der Film behandelt ernste Probleme ist aber trotzdem sehr lustig. Mal nicht so kitschig und die Schauspieler sind nicht so überstylt und künstlich.


tashaklaire

vor 15 Jahren

Der Film ist sehr schlecht Uebersetzt (die Untertitel auf Deutsch entsprechen nicht dem was auf Englisch gesagt wird). Interessanter Film mit gute Schauspieler. Hunt ist aber erschrekend dünn und die Liebesgeschichte zwischen ihr & Firth ist leider unglaubwürdig. Midler hat eine gute Rolle als Mutter.Mehr anzeigen


colette

vor 15 Jahren

then she found me hat mir sehr gut gefallen! super gespielt vor allem von helen hunt und bette midler!


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