Artikel21. Februar 2024

Alles fremd hier: 5 Gründe, die Apple TV+-Serie «Constellation» zu schauen

Alles fremd hier: 5 Gründe, die Apple TV+-Serie «Constellation» zu schauen
© Apple TV+

Mit «For All Mankind», einer alternativen Geschichte der Weltraumfahrt, hat Apple TV+ bereits eine spannende Astronautenserie im Portfolio. Auch «Constellation» richtet den Blick ins All, erzählt aber vor allem von der Konfusion, die eine Astronautin nach ihrer Rückkehr von einer dramatischen Mission befällt. Warum der achtteilige Psychothriller interessant sein könnte, verraten wir im Folgenden.

von Christopher Diekhaus

1. Mama, wer bist du? Aufwühlende Mutter-Tochter-Geschichte

Rosie/Davina Coleman und Noomi Rapace in «Constellation» © Apple TV+

Das Band zur Mutter ist oft ein ganz besonderes. Und gerade deshalb schmerzt es sehr, wenn sich genau hier plötzlich unerklärliche Abgründe auftun. Kurz vor dem schrecklichen Zwischenfall auf der ISS, der ihre Mission jäh beendet, spricht die Astronautin Jo Ericsson (Noomi Rapace) noch recht vertraut mit ihrer Tochter Alice (Rosie Coleman und Davina Coleman) in einem Videotelefonat.

Nach ihrer Rückkehr auf die Erde entsteht jedoch schnell eine unsichtbare Wand zwischen ihnen. Das Mädchen erkennt seine Mutter nicht wieder, zieht sich zurück, wendet sich nur noch an ihren Vater Magnus (James D’Arcy). Was Jo und Alice eint, sind seltsame Halluzinationen, Momente, in denen sich die Realität aus heiterem Himmel zu verschieben scheint. Nach Sichtung der ersten vier Episoden lässt sich durchaus sagen, dass die angekratzte Beziehung der beiden das emotionale Zentrum der Serie bildet.

2. Mystery-Faktor nicht zu knapp

Noomi Rapace in «Constellation» © Apple TV+

Eine Protagonistin, die nach ihrer erschütternden Weltraumerfahrung mit Erinnerungslücken zu kämpfen hat und Teile ihres Lebens vermeintlich verändert vorfindet. Ein mutmasslich bahnbrechendes Experiment im All. Merkwürdige rot-gelbe Kapseln. Eine instabile Wahrnehmung. Und Zeitsprünge, die erst nach und nach ein klareres Bild ergeben. «Constellation» nimmt die Zuschauer:innen nicht brav bei der Hand, sondern will die Verwirrung der Hauptfigur in gewisser Weise auf uns übertagen.

Vieles ist zunächst rätselhaft. Manches wird bewusst nur angedeutet. Gut möglich, dass hinter allem eine grosse Verschwörung steckt. Einige Hinweise streut Serienschöpfer Peter Harness («McMafia») gleichwohl aus, lässt sich an einer Stelle vielleicht sogar schon etwas zu tief in die Karten blicken. Mal schauen, ob die letzten vier Folgen das Mysterium um Jos Konfusion überzeugend auflösen.

3. Überlebenskampf spannend arrangiert

Noomi Rapace in «Constellation» © Apple TV+

Obwohl eigentlich von Anfang an klar ist, dass Jo der Notlage auf der ISS entkommen kann, zieht die Serie aus ihrem verzweifelten Kampf an Bord in den ersten beiden Episoden einiges an Nervenkitzel. Dynamik entsteht durch den Wechsel zwischen den Reaktionen der Menschen am Boden und dem Blick in die schwer beschädigte Station, auf der die Protagonistin unter Zeitdruck eine Rettungskapsel startfertig machen muss.

Technische Probleme heben Jos Einsamkeit im Weltall nur noch mehr hervor. Und geradezu sympathisch menschlich ist der Umstand, dass die Astronautin in einigen Momenten ratlos wirkt. Die Katastrophe setzt ihr zu – egal, wie gut sie ausgebildet ist.

4. Noomi Rapace füllt die Hauptrolle mit Leben

Noomi Rapace in «Constellation» © Apple TV+

Ein Grossteil der Serie lastet auf ihren Schultern – und Noomi Rapace geht nicht in die Knie. Die ersten vier Folgen von «Constellation» halten vor allem deshalb das Interesse auf einem konstanten Niveau, weil die Schwedin mit den markanten Wangenknochen die Astronautin Jo zu einer plastischen Figur macht. Ob Zähigkeit beim Überlebenskampf, Angst, Zweifel, Verunsicherung oder Wut: Rapace zeigt viele Gesichter und versteht es, ihrer Rolle etwas zutiefst Bodenständiges zu verleihen. Und das, obwohl unsere Protagonistin mehr und mehr den Halt verliert.

5. Keiner grummelt wie Jonathan Banks

Jonathan Banks in «Constellation» © Apple TV+

Wo wir bei einprägsamen Schauspielleistungen sind, muss auch der in einer Doppelrolle auftretende Jonathan Banks («Breaking Bad» und «Better Call Saul») Erwähnung finden: Als kantig-grummeliger NASA-Wissenschaftler Henry Caldera lädt er so manche Szene mit einer knisternden Atmosphäre auf. Alles, was diese Haudegen interessiert, ist das angeblich so wegweisende Experiment im Weltraum. In seinem zweiten Part, der tragische Untertöne anklingen lässt, bündelt Banks recht souverän Angriffslust und Gebrochenheit. Wie beide Figuren zusammenhängen? Darüber wollen wir an dieser Stelle besser schweigen…

3 von 5 ★

«Constellation» ist seit dem 21. Februar auf Apple TV+ verfügbar.

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