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Ryan Gosling: «Es ist eine Wohltat, nicht immer den seriösen Typen zu spielen»

Raya Abirached / Kinowetter
News: Raya Abirached / Kinowetter

CANNES. Heiss, heisser, Ryan Gosling. Allerdings gibt der Hollywood-Beau in The Nice Guys einen tollpatschigen Privatdetektiv an der Seite vom hemdsärmeligen Russell Crowe. Im Interview mit kinowetter verrät Gosling, dass er hier seinen ganz eigener Humor ausleben konnte.

Ryan Gosling: «Es ist eine Wohltat, nicht immer den seriösen Typen zu spielen»

Die Fragen stellte Raya Abirached von kinowetter.ch.

Ryan Gosling, die Newcomerin Angourie Rice spielt an Ihrer und Russell Crowes Seite. Sie war sicher total nervös, oder?

Sie muss schrecklich nervös gewesen sein. Ich war ja selbst ein Kinderstar und kenne diese Gefühle von damals noch zu gut. Du hast so viele Fragen, Unsicherheiten und Gedanken. Du fragst dich ständig: 'Warum bin ich hier, bin ich überhaupt erwünscht und werde ich mich einbringen können?' Es gibt manches, das du in diesem Moment noch nicht verstehst. Deshalb war mir wichtig, dass Angourie wusste, dass sie erwünscht ist und ihre Ideen einbringen durfte. Es war schön zu sehen, dass sie ganz klar eine Meinung hatte und sie auch gleich einwarf. So wurden sicherlich einige Szenen im Film sogar noch besser, als zuerst gedacht.

Der Film sieht sehr natürlich aus. War es beim Drehen für Sie ebenso natürlich wie es auf der Leinwand den Anschein macht?

Die Atmosphäre am Set war toll. Es spielte keine Rolle, ob du nur eine Zeile hattest oder mehrere. Solange du deinen Teil gut abgeliefert hast, waren alle rundherum hellauf begeistert. Die Regisseure und Produzenten konnten sich noch lange darüber erfreuen und sprechen, wenn jemand ihrer Meinung nach ein Talent war. Diese Begeisterung ihrerseits hat uns alle dazu animiert, unser absolut Bestes zu geben. Es gab keinen Druck oder jemanden, der sagte, du musst auf Kommando lustig sein und perfekt abliefern. Regisseur Shane Black wollte nie Anweisungen betreffend der Komik oder des Humors machen. Er dachte eher an die Charaktere und die Geschichte.

Sie haben schon Krimi- und Comedy-Erfahrung. War das hilfreich?

Es ist eine Wohltat, nicht immer den seriösen und strengen Typen spielen zu müssen. Bei vielen Filmen geht der Humor durch den Final Cut verloren und danach ist es, als wäre der Film todernst gedreht worden. In diesem Film ist der Humor eher entwaffnend und trifft die Leute unvorbereitet. So erhält man am Schluss noch eine emotionalere Wirkung als zuvor.

Sie sind ebenfalls Regisseur. Hat das für Sie als Schauspieler die Sichtweise verändert?

Als Schauspieler bist du nur ein kleiner Teil von allem, dennoch ist es eine unglaubliche Möglichkeit, die du bekommst. Filme zu machen, ist der beste Job der Welt. Du hast einen Aspekt von allem und das macht es spannend. Die Arbeit als Regisseur hat mich realisieren lassen, dass die Schauspieler das wichtigste am ganzen Film sind. Deren Leistungen sind es, welche eine Geschichte erzählen und die Zuschauer ins Kino locken. Ohne Schauspieler hast du ein Problem. Mich als Schauspieler lässt diese Erkenntnis mit grösserem Enthusiasmus arbeiten als vorher. Ich freue mich jedes Mal mehr ans Set zu kommen.

3. Juni 2016

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