Herr Spion ans Telefon

John Travolta möchte sich an der Rolle eines englischen Superspions vergreifen. Welcher Name fällt uns dazu ein? Falsch, James Bond ist schon mit Pierce Brosnan besetzt. Travolta möchte Quiller Solitaire sein, eine Figur des Schriftstellers Adam Hall. Ex-Bond-Bösewicht Ernst Blofeld alias Charles Gray hingegen verstarb im Alter von 71 Jahren und entging so der Gefahr, Travolta in Gestalt eines britischen Superagenten gegenüber stehen zu müssen.

Gray wirkte schon im Bond von 1967 You Only Live Twice mit. Damals arbeitete er noch für die Guten und stellte Sean Connerys Kontaktmann in Japan dar. Nur vier Jahre später hatte er sich in Diamonds Are Forever schon zum Superbösewicht Ernst Blofeld gemausert. Gray starb am 7. März in einem Londoner Krankenhaus.

Im Gegensatz zu James Bond, der von seiner Handfeuerwaffe fleissig Gebrauch macht, weigert sich der Secret Agent Quiller Solitaire hartnäckig, eine Kanone zu gebrauchen. Er verlässt sich lieber auf seine Nahkampfkünste. In diese Rolle will John Travolta nächstens schlüpfen. Damit füllt er alten Wein in einen neuen Schlauch. Auch Solitaire stand schon in den Sechzigern auf der Leinwand, im englischen Film The Berlin Memorandum mit George Segal, Alec Guiness und Max von Sydow. Wenn Travolta die Agentenrolle wirklich übernimmt, hat er einen vollen Stundenplan: Er hat sich bereits verpflichtet für die Filme Travel Agent, Steinbeck's Point of View, Standing Room Only und das Sequel zum Scientology-Fiction Streifen Battlefield Earth.