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Sci-Fi-Entology
John Travolta, in Europa berühmt nicht nur für seinen Haarwuchs, erschien neulich erstmals als haariger Bösewicht Terl auf der offiziellen Website zum kommenden Sci-Fi Blockbuster «Battlefield: Earth». Der Film wird momentan unter der Regie von Oscar-Laureatus Roger Christian (Set Decoration in Star Wars 1977) produziert, im nächsten Sommer soll er in die amerikanischen Kinos kommen. Die Story stammt von keinem Geringeren als L. Ron Hubbard.
Es handelt sich um eine Art Fantasy-Drama vom immer wiederkehrenden Typus «Gute Menschen – Böse Aliens». Die äusserst maliziösen (freilich humanoiden) «Psychlos» wollen die letzten (per definitionem) guten Menschen vernichten und schürfen die letzten Bodenschätze der Erde, um ihre endlose materielle Gier zu befriedigen. Die Menschen haben den Kampf schon aufgegeben, doch da ist einer, der sich nicht unterkriegen lässt. Sein Name ist Jonnie Goodboy Tyler (sic! Barry Pepper), und er wird sich gegen die intellektuell und physisch stark überlegenen Aliens stellen und die Menschheit retten. Ende gut, alles gut?
Neben Informationen zu Produktion und Inhalt besteht die Website «Battlefield: Earth» zu einem beträchtlichen Teil aus einer langen Lobhudelei auf den Gründer der Scientology-Kirche und dessen einzigartige Karriere und Errungenschaften. Das geht hin bis zur vollkommenen stilistischen Entgleisung: An der Stelle, wo relativ nüchtern die Produktionsdaten des Films aufgeführt werden, prangt an prominenter Stelle ein Bild, auf dem ein bärtiger Optimist auf feuerrotem Grund das Buch gleichsam feil bietet, als wär's ein Badezusatz von Kräuterpfarrer Künzli.
Während Hubbard in den USA nicht nur für eine Art Halbgott in seiner Rolle als Religionsstifter gilt, sondern, will man den vielen Zitaten auf der official Site von «Battlefield: Earth» glauben, ebenso als hervorragender Schriftsteller gehandelt wird, ist er doch in Europa eher berüchtigt und der Schrecken aller möglichen Sektenpräventoren, Landeskirchen und alteingesessenen Seelsorger. Wir dürfen uns demnach wohl bald auf eine transatlantische Kontroverse um den Film und seinen geistigen Vater gefasst machen.
