Asterix und Obelix im Reich der Mitte Frankreich 2021 – 112min.

Filmkritik

Ein Abenteuer in China ohne Höhepunkte

Filmkritik: Marine Guillain

Guillaume Canet, der sowohl vor als auch hinter der Kamera tätig ist und mit blondem Schnurrbart und dem legendären geflügelten Helm von Asterix auftritt, bringt nach vier Jahren Arbeit seine eigene Version von «Asterix und Obelix» heraus. Das Ergebnis ist ernüchternd: Das Niveau von Alain Chabats «Asterix & Obelix: Mission Kleopatra» zu erreichen, scheint im Bereich des Unmöglichen zu bleiben - mit oder ohne Zaubertrank.

Wir schreiben das Jahr 50 v. Chr. Die beiden gallischen Freunde machen sich auf den Weg nach China, um der Kaiserin (Linh-Dan Pham) zu helfen, die nach einem von dem schrecklichen Deng Tsin Quin (sprich: "Dancing Queen") angezettelten Staatsstreich im Gefängnis sitzt. Obelix (Gilles Lellouche) ärgert sich über die neuen veganen Gelüste seines Freundes, Asterix (Guillaume Canet) und sein Cousin Graindemaïs (Jonathan Cohen) kämpfen um die Gunst der Prinzessin Fu Yi, und Cäsar (Vincent Cassel) funkt auch noch dazwischen.

Der fünfte Film nach dem berühmten Comic von René Goscinny und Albert Uderzo, «Asterix und Obelix im Reich der Mitte», ist auch der erste, dessen Drehbuch nicht aus der Comicreihe stammt. Mit einem grossen Budget (65 Millionen Euro, was ihn zu einem der teuersten Filme in der Geschichte des französischen Kinos macht), aufwändigen Spezialeffekten und gewaltigen Schlachten wollte Guillaume Canet «einen grossen Abenteuerfilm, wie man ihn in Frankreich seit langem nicht mehr gesehen hat». Bei einem solchen Budget ist es natürlich wichtig, dass die Zuschauer in die Kinos kommen. Um dies zu gewährleisten, lud der Filmemacher eine ganze Reihe von Stars zum Casting ein. Dazu gehören die derzeit angesagtesten Stars aus allen Bereichen: Zlatan Ibrahimovic, Bigflo & Oli, Mcfly und Carlito, Angele als Falbala, M als Remix oder Orelsan als Pirat Titanix. Marcel Canet, der gemeinsame Sohn des Regisseurs und Marion Cotillard, hat sogar einen Auftritt als junger Asterix.

Eigentlich ein leicht gemachter Erfolg, oder? Vielleicht, wenn das Drehbuch mithalten könnte... aber so ist es nicht. Ja, das Spektakel ist da. Aber abgesehen von einigen passablen Wortspielen stagniert die schnarchige Geschichte zwischen Liebschaften und Schlachten und versucht, einen feministischen Blick auf die Dinge zu werfen, der so grotesk ist, dass er völlig daneben liegt. Vor der Leinwand wird wenig gelacht. Jonathan Cohen bleibt sich treu und schafft es, ein paar Witze zu landen, während Gilles Lellouche in der Hose von Obelix erstaunlich gut wegkommt - was alles andere als selbstverständlich ist, wenn die meisten Leute immer noch Gérard Depardieu im Kopf haben. Trotzdem, eine sehr magere Ausbeute für einen Film dieser Grössenordnung.

Übersetzung aus dem Französischen durch Maria Engler

16.05.2023

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Kommentare

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Taz

vor 10 Monaten

Einer der schwächeren Real-Asterix Filme. Liegt wahrscheinlich an der lahmen Story, in der man bekannte Situationen und Figuren halt nur noch am Rand findet. Der "neue" Obelix war dafür nicht so schlecht. Hätte nicht gedacht, dass man Depardieu so schnell und passend ersetzen kann.


Cibeam

vor 10 Monaten

Schlechtester Asterix Film ever, war zum Fremdschämen sowas. Hat mit Asterix und Obelix nicht mehr viel zu tun... Und Story absolut langweilig ...


kastenbrot

vor 10 Monaten

Sicher nicht der grosse Wurf. Der Film dürfte je nach Publikum besser oder weniger gefallen. Für Kinder bis ca. 10/12 Jahren tipptopp, für ältere ist der Humor dann wohl doch zu Platt und die Story zu dünn.


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