Spider-Man: No Way Home USA 2021 – 148min.

Filmkritik

Ausser Kontrolle

Christopher  Diekhaus
Filmkritik: Christopher Diekhaus

In seinem dritten Soloauftritt sieht sich der von Tom Holland verkörperte Peter Parker alias Spider-Man mit einer besonders herausfordernden Situation konfrontiert: Seine Identität wurde gelüftet, und der Versuch, das Geschehene rückgängig zu machen, sorgt erst recht für Chaos.

Am Ende seines zweiten eigenen Abenteuers im Marvel Cinematic Universe (MCU) konnte Spider-Man zwar den verschlagenen Quentin Beck alias Mysterio (Jake Gyllenhaal) aufhalten. Videoaufnahmen, in denen der Bösewicht dem Superhelden seine Taten in die Schuhe schob und die Identität des Spinnenmannes preisgab, verbreiteten sich jedoch wie ein Lauffeuer. Angeheizt durch den Verschwörungsreporter J. Jonah Jameson (J. K. Simmons) von TheDailyBugle.net, hat sich im neuen Film eine breite Front formiert, die in Peter Parker einen Kriminellen sieht und seinem Fall entgegenfiebert.

Der Rummel um seine Person zwingt den Teenager, mit seiner Tante May (Marisa Tomei) eine andere Wohnung zu beziehen. Und doch bleibt die Aufregung bestehen. Als nicht nur er, sondern auch seine grosse Liebe MJ (Zendaya) und sein bester Kumpel Ned (Jacob Batalon) wegen der Kontroversen mit ihren College-Bewerbungen scheitern, ist Peter wild entschlossen, etwas zu unternehmen. Kurzerhand sucht er seinen Avengers-Mitstreiter Doctor Strange (Benedict Cumberbatch) auf und überredet ihn, mit einem Zauber das Wissen um Spider-Mans wahre Identität auszulöschen. Einige hastig vorgebrachte Änderungsbitten des Jugendlichen bringen das magische Prozedere allerdings so sehr durcheinander, dass er sich plötzlich mit Schurken aus anderen Spider-Man-Dimensionen herumschlagen muss.

Konkretere Details über die Handlung bleiben an dieser Stelle aus, da «Spider-Man: No Way Home» einen bunten Strauss an Überraschungen und Verweisen zu bieten hat. Die schon im wilden Animationsritt «Spider-Man: A New Universe» lustvoll durchgespielten Möglichkeiten der Idee parallel existierender Universen, die auf einmal in Berührung miteinander kommen, verleiht auch dem 27. Beitrag des Marvel-Leinwandkosmos reichlich Energie. Den meisten Spass werden diejenigen haben, die mit allen bisher gedrehten, auch den nicht zum MCU gehörenden, Spider-Man-Filmen vertraut sind. Nichtkenner müssen sich aber keine Sorgen machen. Auch sie dürften auf ihre Kosten kommen, weil Regisseur Jon Watts («Cop Car») die Reise seines Titelhelden mit allen notwendigen Bausteinen bestückt: Die Actionmomente sind angemessen wuchtig. Die Treffsicherheit der Gags ist überdurchschnittlich hoch. Und auch die emotionale Ebene gerät nicht ins Hintertreffen.

Hier und da nehmen die Witze zweifellos Überhand, was die tragischen Untertöne ein wenig verwässert. Mancher Gaststar geht ein bisschen unter. Und MJ wünscht man etwas mehr Spielraum. Insgesamt schreiben die Macher jedoch ihre in „Spider-Man: Homecoming“ begonnene und in „Spider-Man: Far From Home“ ausgebaute Coming-of-Age-Geschichte konsequent und überzeugend fort. Peter sammelt dieses Mal einige ebenso schmerzhafte wie denkwürdige Erfahrungen und muss Entscheidungen treffen, die spannende neue Wege für den Spinnenmann eröffnen.

02.09.2022

4

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Kommentare

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stochi

vor einem Jahr

War total gelangweilt


Tianovic

vor 2 Jahren

Alles zurück auf Anfang. Nur du weisst was war…


philippe67

vor 2 Jahren

ist ok gemacht aber in letzter Zeit kommen einfach zu viele Superheldenfilme...vor allem von Marvel

Chraebu58

vor einem Jahr

Marvel ist eine passion nie genug davon

Filmenthusiast

vor einem Jahr

@Chraebu58 Das galt solange Marvel noch Marvel war und echte Qualität hatte. Auf die Fortsetzung des ersten Spidermans konnte man sich jahrelang vorfreuen. Jetzt mit den ganzen Thorfilmen und Dr. Möbius kommt nur noch Schrott von Disney-Marvel. Der letzte gute Marvel war dieser Spiderman hier dank Tobey MaguireMehr anzeigen


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