Hilfe, ich hab meine Eltern geschrumpft Deutschland 2018 – 99min.

Filmkritik

Großer Spaß mit den ganz Kleinen

Björn Schneider
Filmkritik: Björn Schneider

Trotz unnötiger Nebenschauplätze und schablonenhafter Figuren, kann die Fortsetzung des Komödienhits Hilfe, ich habe meine Lehrerin geschrumpft punkten: dank überzeugender Effekte und des pfiffigen Humors.

Es spukt wieder im Otto-Leonhard-Gymnasium: Die Schule von Felix (Oskar Keymer) wird diesmal von der ehemaligen Direktorin heimgesucht – Hulda Stechbarth (Andrea Sawatzki). Doch Felix hat erst mal andere Sorgen: Seine Eltern wollen mit ihm nach Dubai, da seinem Vater ein Job angeboten wurde. Doch Felix ist strikt dagegen. Nachdem seine Eltern zufällig auf Hulda getroffen sind, ergibt sich aber noch ein ganz anderes Problem: Auf Zentimeter-Größe geschrumpft, muss sich Felix um seine Eltern kümmern. Der Zeitpunkt ist allerdings extrem ungünstig, denn Hulda hat die aktuelle Schuldirektorin (Anja Kling) in ihrer Gewalt.

Zwei Jahre nach dem Kino-Erfolg Hilfe, ich habe meine Lehrerin geschrumpft kommt nun die von Tim Trageser inszenierte Fortsetzung in die Kinos. Der Frankfurter Film- und TV-Regisseur machte sich bisher vor allem mit seinen Fernsehkrimis einen Namen (unter anderem «Tatort»). Das Drehbuch für die deutsch-österreichische Koproduktion verfasste Gerrit Hermans (Hexe Lilli rettet Weihnachten), der bereits das Script zum Vorgänger schrieb.

Vielschichtige, facettenreiche Figuren und eine feinfühlige Inszenierung darf man bei Hilfe, ich habe meine Eltern geschrumpft – wie schon beim Vorgänger – nicht erwarten. Leider begeht der neue Mann auf dem Regiestuhl, Tim Trageser, auch noch an anderer Stelle einen vermeidbaren Fehler: Er hält sich zu viel mit unwichtigen Nebensträngen auf, die der Haupthandlung nicht dienlich sind (wenn es etwa um Felix' schwermütigen Freund Mario geht).

Zudem wird durch diese Nebensächlichkeiten der eigentliche Kern der Geschichte unnötig hinausgezögert: Das Schrumpfen und die dadurch entstehenden Probleme, die es fortan zu lösen gilt. Sind die Eltern aber erst einmal geschrumpft, beweist Trageser doch allerlei Einfallsreichtum sowie ein überzeugendes Gespür für Situationskomik und skurrile Szenen. In diesen spielen die Miniatur-Eltern (charmant und mit viel Spielfreude am Werk: Axel Stein und Julia Hartmann) meist eine wichtige Rolle.

Wenn sich die Beiden etwa in Zahnbechern ein ausgiebiges Bad genehmigen oder nach dem Schrumpfen ein Sturz in die Toilette ebenso lebensbedrohlich sein kann wie ein einfaches Wollknäuel, dann wird deutlich: Die Macher spielen die (komödiantischen) Möglichkeiten ihrer Geschichte an dieser Stelle voll aus. Und ebenso auf tricktechnischer Ebene. Denn rein visuell überzeugt der Film auf ganzer Linie. Sowohl bei der CGI-Umsetzung der geschrumpften Figuren als auch bei den Geistern, die in der Schule ihr Unwesen treiben.

27.02.2024

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