Mit pechschwarzem Humor und reichlich Situationskomik erzählt Level up your life von den alltäglichen Existenzängsten dauergestresster, verängstigter Bürger.

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Evelyn (Sabine Reinhardt) ist nicht zu beneiden. Ihre Ehe scheint am Ende, und auf der Arbeit kämpft sie mit den täglichen Schikanen ihres arroganten Chefs. Nicht besser läuft es für den Paketboten Frank (Christoph Jungmann). Chronisch unterbezahlt, hetzt er von einem Kunden zum nächsten. Außerdem ist er hoch verschuldet. Als er wegen einer Dummheit seine Anstellung verliert, droht er zu verzweifeln. Unterdessen kommt Evelyn durch einen Zufall auf die Idee, ihren verhassten Chef mit einem selbstgebrauten Trank zu vergiften. Doch es kommt anders als erwartet.

Mit Level up your life realisierte das Regie-Duo Stefan Hillebrand und Oliver Paulus bereits seinen vierten gemeinsamen Film. Ihr erstes Projekt war 2003 die Tragikomödie Wenn der Richtige kommt. Für ihren neuen Film vertrauten Paulus und Hillebrand wie gewohnt auf eine Mischung aus Laiendarstellern und professionellen Schauspielern.

Level up your life ist eine kleine, sympathische und zu weiten Teilen improvisierte Komödie über einfache, hart arbeitende Bürger, deren Schicksale eng miteinander verwoben sind. Der Film profitiert dabei in erster Linie von seiner schrägen Situationskomik, die nicht zuletzt dank der Improvisationskunst der Darsteller so gut funktioniert. In den entsprechenden Momenten wirkt nichts gestellt und gekünstelt, die Figuren handeln spontan und aus dem Bauch – und stellen sich gerade deshalb auch nicht immer allzu geschickt an. Ganz zur Freude des Zuschauers.

Besonders deutlich wird dies etwa in den Szenen, in denen Evelyn plant, ihren Chef ins Jenseits zu befördern. Und in der Folge eine Reihe kurioser Ereignisse in Gang setzt. Apropos Chef: Jim Libby als blasierter, eingebildeter Jung-Chef mit Milchgesicht und amerikanischem Akzent erweist sich als Idealbesetzung.

Hinter der Fassade der Sozial-Komödie übt der Film aber überdeutliche Kritik an einigen eklatanten Missständen unserer Zeit, die sich gerade in der Arbeitswelt niederschlagen: ständige Re- und Umstrukturierungen, Dauerdruck und -stress, Personalabbau sowie prekäre Beschäftigungsverhältnisse. Schlecht bezahlte Jobs also, die nicht auf Dauer und Kontinuität angelegt sind. Da ist es freilich kein Zufall, dass Evelyn im Film bei einer Zeitarbeitsfirma angestellt ist.

Und nicht zuletzt verweisen Hillebrand und Paulus auf ein weiteres ernst zu nehmendes Problem, von dem rund zehn Prozent aller Arbeitnehmer betroffen sind: Mobbing. Level up your life stellt dieses tabuisierte Thema auf erfrischende Weise in einen komödiantischen Kontext, ohne seine Figuren der Lächerlichkeit preiszugeben.