Hotel Transsilvanien 2 USA 2015 – 89min.

Filmkritik

Mensch oder Vampir, das ist hier die Frage

Christopher  Diekhaus
Filmkritik: Christopher Diekhaus

Aus künstlerischer Sicht drängte sich eine Fortsetzung des Monster-Animationsabenteuers Hotel Transylvania nicht gerade auf, auch wenn es einige lustige Einfälle zu bestaunen gab. Da die Kinokassen allerdings kräftig klingelten, gewähren die Macher dem Publikum nun einen Nachschlag, der sich irgendwo zwischen billigem Abklatsch und launiger Slapstick-Parade einpendelt.

Nachdem Graf Dracula am Ende des ersten Teils akzeptiert hat, dass seine Tochter Mavis mit dem Menschen Jonathan zusammenleben möchte, steht nun die Hochzeit der Verliebten an. Auch der Nachwuchs lässt nicht lange auf sich warten, was den Vampirfürsten umso glücklicher stimmt. Zu gerne möchte er dabei zusehen, wie der kleine Dennis zu einem waschechten Blutsauger heranwächst. Dumm nur, dass sich die typischen Fangzähne einfach nicht zeigen wollen und Mavis mit dem Gedanken spielt, ihren Sohn in Jonathans Heimat Kalifornien großzuziehen. Während seine Tochter die Familie ihres Mannes besucht, setzt Dracula alles daran, der Vampirseite seines Enkels zum Durchbruch zu verhelfen. Unterstützung erhält er dabei von seinen tollpatschigen Freuden: Frankenstein, dem unsichtbaren Griffin, dem Werwolf Wayne, der Mumie Murray und dem grünen Glibber-Wesen Blobby.

Der Konflikt zwischen Menschen und Monstern war schon der Ankerpunkt des ersten Teils, schien mit dem versöhnlichen Ende allerdings der Vergangenheit anzugehören. Dennoch stellen Regisseur Genndy Tartakovsky und die Drehbuchautoren Adam Sandler und Robert Smigel diesen Widerstreit auch ins Zentrum der neuen Geschichte. Dracula hat sein Kastendenken insgeheim noch nicht überwunden und will abermals verhindern, dass Mavis das Schloss verlässt. Mit dem Unterschied, dass es hier die Hoffnung auf eine neue Vampirgeneration ist, die den Blutsauger antreibt.

Sonderlich originell ist diese Ausrichtung nicht. Weshalb die recht lieblos zusammengeschraubte Handlung nur die jüngsten Zuschauer überraschen dürfte. Momente des Innehaltens sind rar gesät, obwohl gerade sie das hemmungslos überdrehte Treiben wohltuend geerdet hätten. Das größte Augenmerk legt der Film einmal mehr auf die absurd-komischen Situationen, in die Dracula und seine liebenswerten Mitstreiter geraten. Missgeschicke, Wortwitze und Anspielungen – zum Beispiel auf unsere digitalen Exzesse und übervorsorgliche Eltern – regen die Lachmuskeln immer wieder an, können aber nicht kaschieren, dass Hotel Transylvania 2 Stangenware bleibt, die man nach dem Verlassen des Kinos rasch vergessen hat. Ganz anders als das zwei Wochen vorher gestartete Animationsmeisterwerk Inside Out.

22.04.2024

3

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Kommentare

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dulik

vor 5 Jahren

"Hotel Transsilvanien 2" überzeugt vor allem durch die kreativ und liebevoll umgestzen Monster mit deren witzigen Eigenschaften. Die Handlung ist zwar nicht mehr ganz so amüsant wie beim ersten Teil, trotzdem ist dies eine sehr gelungene Fortsetzung.
7.5/10


Barbarum

vor 7 Jahren

Eine klare Steigerung im Vergleich zum Vorgänger.


tuvock

vor 8 Jahren

Wirklich gut und lustig fand ich das Blob Monster, das wirklich nett ist, das frisst alles und jeden aber leider sieht man nie wo es das hin frisst, überhaupt in dem Film hat keiner Organe, keinem geht es schlecht ja Monster müsste man sein, aber nicht in Wirklichkeit wenn ich nachdenke da gibt es genügend Monster. Meine Freundin hat doch sehr gelacht obwohl die nicht so für Zeichentrickfilme ist, ich habe mehr gelacht, bin dauernd auf sie gefallen und sie hat mich dann wieder zurück geschubst, und irgendwann nach 87 Minuten ist der Film aus wenn ich mich nicht verguckt habe, und das ist schade, weil es hätten noch mehr Gags rein gepasst aber auch irgendwie gut weil die Story in einen 70 Minuten Film gepasst hätte, ja das muß ich sagen, trotzdem ich als Zeichentrick Freak muss dem Film natürlich eine 87 er Wertung geben weil ich ihn mag und Teil 1 sowieso.Mehr anzeigen


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