Can a Song Save Your Life? USA 2013 – 104min.

Filmkritik

Zur richtigen Zeit am richtigen Ort

Christopher  Diekhaus
Filmkritik: Christopher Diekhaus

Mit seinem unabhängig produzierten Musikerdrama Once sorgte der irische Regisseur und Drehbuchautor John Carney 2006 für einiges Aufsehen. Acht Jahre später legt er erneut einen Film vor, der die Kraft und den Zauber von Musik in den Mittelpunkt stellt.

In einer kleinen Bar in New York treffen der abgebrannte Musikmanager Dan (Mark Ruffalo) und die frustrierte Sängerin Gretta (Keira Knightley) zufällig aufeinander und helfen sich fortan gegenseitig, ihr festgefahrenes Leben wieder in den Griff zu bekommen. Während Dan mit der Trennung von seiner Frau Miriam (Catherine Keener) und der Entfremdung von seiner Tochter Violet (Hailee Steinfeld) zu kämpfen hat und kürzlich auch noch gefeuert wurde, will die Britin Gretta den Big Apple so schnell wie möglich verlassen, da ihre Karriere nur schleppend vorankommt und ihr aufstrebender Musikerfreund Dave (Maroon 5-Frontmann Adam Levine) auf einer Geschäftsreise untreu war. Als die junge Frau in der kleinen Bar widerwillig einen ihrer Songs zum Besten gibt, erkennt Dan sofort ihr Talent und will unbedingt ein Album mit ihr produzieren.

Auch wenn Carney bei seinem Hollywood-Debüt sicher einige Kompromisse eingehen musste und daher nicht ganz den Indie-Charme von Once erreicht, unterläuft er mit seiner Mischung aus Musical und Tragikomödie gezielt die Erwartungen des Publikums. Dan und Gretta sind wie ein Glücksfall für den jeweils anderen und treiben sich gegenseitig zu kreativen Höchstleistungen an. Eine gewisse Zuneigung darf dabei natürlich nicht fehlen, wächst sich erfreulicherweise aber nicht zu einer billigen Romanze aus.

Vielmehr nimmt das Drehbuch seine Hauptfiguren und ihre ernüchternden Erfahrungen ernst und greift diese immer wieder auf. Klischeehafte Wendungen scheinen sich mehrfach anzukündigen, werden am Ende jedoch oft umgangen, sodass der Film zumeist erfrischend unvorhersehbar bleibt. Zum Gelingen trägt auch das Zusammenspiel zwischen der sympathisch-charmant wirkenden Keira Knightley und ihrem Kollegen Mark Ruffalo bei, der mit sichtlichem Spaß den kaputten Branchenkenner mimt.

Die im Verlauf der Handlung zum Einsatz kommenden Lieder (geschrieben von Grammy-Preisträger Gregg Alexander, Mitglied der "New Radicals") sind mitreißend und einfühlsam und unterstreichen zudem das bislang eher unbekannte Gesangstalent der britischen Hauptdarstellerin. Etwas schade (wenn auch schwer zu vermeiden) ist allerdings, dass viele Songs sehr stark nach Tonstudio klingen, weshalb sich die Illusion eines rauen und authentischen Straßenalbums – genau das streben Gretta und Dan an – nur bedingt einstellen will.

16.09.2014

4

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Kommentare

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dulik

vor 6 Jahren

Sehr schöne Drama-Komödie mit tollen Darstellern. Die Liebe zur Musik und deren Bedeutung wird überzeugend und authentisch vermittelt. Neben vielen musikalischen Highlights bietet "Can a Song save your Life?" auch eindrückliche Aufnahmen der Stadt New York. Trotz einigen traurigen Szenen ein richtiger Feelgood-Movie. Einzig die Beziehungskrise zwischen "Gretta" und dem eher unsympathischen "Dave Kohl" wirkt etwas fehl am Platz und passt nicht zum restlichen Film.
Trotzdem sehr gelungen und empfehlenswert.
8/10Mehr anzeigen


Barbarum

vor 7 Jahren

Macht Laune und hat tolle Songs.


tonsurton

vor 9 Jahren

Origineller Plot, gute Schauspieler und Soundtrack - feelgood Movie ist eine passende Bezeichnung


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