Gangs Deutschland 2009 – 90min.
Filmkritik
Im Reich der bösen Bübchen
Der Titel täuscht: In Rainer Matsulanis "Hommage" an die beiden Ochsenknecht-Buben gibt es statt Lederjacken und Magnums nur gemächliches Gerangel und gehirnloses Gerede.
In Berlin residieren die Rox, so heisst eine coole Straßengang. An vorderster Front steht Flo (Jimi Blue Ochsenknecht), der jüngere Bruder des coolen Anführers Chris (Wilson Gonzalez Ochsenknecht), der gerade im Gefängnis sitzt. Ein Eid schweißt die Gebrüder zusammen. Doch Flos Universum gerät aus den Fugen, als er Sofie (Emilia Schüle) begegnet.
Als Chris aus dem Knast kommt, wird es erst richtig turbulent. Um seine Verbindlichkeiten beim Bandenchef Rico (Christian Blümel) zu begleichen, wollen die Rox einen Geldtransporter überfallen. Das geht gehörig in die Hose. Nun soll Flo das luxuriöse Heim seiner Schwiegereltern in spe einen heimlichen Besuch abstatten, um zu schauen, was sich mitlaufen lässt.
Es ist stahlklingenklar: In diesem Jugenddrama geht es nur um die zwei Söhne von Uwe Ochsenknecht; sie gilt es lukrativ zu vermarkten und zu verbraten. Jimi Blue, der Jüngere, darf den sanften Rebellen geben. Der ältere Bruder Wilson muß den hammerharten und kühl kalkulierenden Kleinganoven mimen. Beide Mini-Ochsenknechts haben schon eine grosse Fangemeinde (vorwiegend Mädchen mit Zahnspangen). Und sie werden sich auch mit "Gangs" in weinende Schul-Küken verwandeln.
Was diesem Film, der das mittlerweile auch in Europa akute Problem der Straßengangs romantisch verklärt, allerdings fehlt: packende Authentizität, wirklich gute Protagonisten und die viel beschworene "dichte" Filmatmosphäre. Das alte teutonische Manko eben.
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