#9 USA 2009 – 79min.

Filmkritik

Starkes Puppenspiel

Andres Hutter
Filmkritik: Andres Hutter

Einer der interessantesten Animationsfilme, die in letzter Zeit in den USA entstanden sind, wird hierzulande nicht in die Kinos kommen: Obwohl grosse Namen wie Tim Burton und Timur Bakmambetow als Produzenten fungieren, veröffentlicht Universal das animierte Endzeit-Action-Märchen "9" von Shane Acker nur auf DVD. Sehenswert ist der Film aber allemal.

Mit seinem animierten Kurzfilm "9" wurde der Amerikaner Shane Acker nicht nur für einen Oscar nominiert, sondern weckte auch das Interesse von Tim Burton und dem russischen Regisseur Timur Bekmambetow ("Wanted"). Acker erhielt die Möglichkeit, seine Geschichte in Spielfilmlänge zu erzählen, die beiden bekannten Regisseure walten dabei als Produzenten. Der Einfluss der grossen Produzenten ist jedoch geringer, als man auf den ersten Blick vermuten würde. Die Geschichte, die Optik und die Atmosphäre des Films entstammen fast gänzlich Ackers gleichnamigem Kurzfilm von 2005 - der zehnminütige Film bildet beinahe unverändert den Anfang des Filmes.

Der Film erzählt von einer Roboter-Puppe, die in einer post-apokalyptischen Welt zum Leben erweckt wird. Menschen und Maschinen haben sich einen unerbitterlichen Kampf geliefert, der den ganze Planet verödet zurückgelassen hat. Die Hauptfigur findet Anschluss an eine Gruppe mit weiteren Puppen, die gegen die verbliebenen Maschinen um das Überleben kämpft.

Trotz der starken Präsenz des Kurzfilmes, auf dem "9" basiert, glaubt man in der düsteren und morbiden Welt des Films stets Burtons Einfluss zu sehen: Die mechanischen Roboter sind mit viel Phantasie gestaltet und in der düsteren, kaputten Welt gelingen immer wieder überwältigende Bilder. Bekmambetow scheint hingegen ordentlich Action-Gedöns beigesteuert zu haben: In der Story wechseln sich spektakuläre Kampfszenen und heftige Explosionen ab. Auch bei den Sprechern kann "9" mit grossen Namen aufwarten: unter Anderen liehen Elijah Wood, Jennifer Connelly und Christopher Plummer den grossäugigen Roboter-Geschöpfen ihre Stimmen.

Das düstere Endzeitmärchen hätte mit seiner originellen Story, dem grossem Ideenreichtum und einer eigenwilligen, stimmigen Optik den Weg in die Kinos durchaus verdient. Dramaturgisch ist die Story zwar nicht immer auf der Höhe, das dynamische und actionreiche Spektakel mit Gespür für Zwischentöne ist aber auf jeden Fall sehenswert.

21.08.2012

4

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Kommentare

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Barbarum

vor 9 Jahren

Mit Liebe zum Detail aber ziemlich sinnfrei.


Patrick

vor 11 Jahren

Ein bizarres Animations Movie mit grandiosem Lock, der uns am Ende eine nachdenkliche Botschaft gibt.


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