Paranormal Activity USA 2007 – 86min.

Filmkritik

Schrecken das Alltags

Thomas Hunziker
Filmkritik: Thomas Hunziker

Ein junges Paar geht übernatürlichen Ereignissen im neuen Eigenheim mit einer Handkamera auf den Grund: In den USA entwickelte sich der Billig-Horrorfilm von Oren Peli zum phänomenalen Kassenschlager.

Katie (Katie Featherston) fühlt sich nicht mehr wohl in ihrem Haus. Sie hört nachts fremde Stimmen und unheimliche Geräusche. Ihr Freund Micah (Micah Sloat) hat sich aus diesem Grund eine Videokamera besorgt. Falls in ihrem Haus Geister oder Dämonen ihr Unwesen treiben, dann möchte er ihre Aktivitäten auf Film festhalten.

Katie ist nicht begeistert von der Idee, und auch ein Berater für übernatürliche Phänomene (Mark Fredrichs) empfiehlt die Methode nicht. Katie lässt sich aber trotzdem darauf ein. In der Nacht wird die Kamera im Schlafzimmer aufgestellt. Die erste Nacht verläuft noch relativ ruhig. Doch dann verdichten sich die Anzeichen, dass es ein Dämon tatsächlich auf Katie abgesehen hat.

Der Film von Regisseur und Drehbuchautor Oren Peli verwendet wie «The Blair Witch Project» und in den letzten Jahren «Cloverfield», «[REC]» und das Remake «Quarantine» eine von den Hauptfiguren verwendete Kamera als einzigen Blickwinkel. Dieser Erzählmechanismus ist das wesentliche Mittel zur Spannungserzeugung. Das Publikum soll sich in die Haut der Hauptfiguren versetzen.

Schockeffekte sind zunächst eher dezent eingesetzt. Erst allmählich werden die Eingriffe des Dämons handfester. Die Reaktionen der Hauptfiguren sind hingegen aus üblichen Horrorfilmen bekannt und verursachen dadurch einen beinahe ironischen Eindruck. Zwischendurch weicht Peli allerdings von den Konventionen ab. So wagt sich der später noch einmal zu Hilfe gerufene Berater kaum in das Haus und erklärt dem verängstigten Pärchen, dass er nicht die richtige Person für diese Situation ist.

In den USA wurden im Trailer für diesen Film die Reaktionen eines Publikums gezeigt, das sichtlich geschockt war. Bei der Vorführung für die Schweizer Presse waren jedoch bedeutend mehr Lacher als Schreie zu hören. Abgebrühte Horror-Fans lassen sich von «Paranormal Activity» nicht wirklich erschrecken. Daher ist es wohl empfehlenswert, sich den Film mit Personen anzusehen, die sich noch leicht von einfachsten Tricks ängstigen lassen. So kann wenigstens die mögliche Wirkung des Films anhand ihrer Reaktionen gemessen werden.

04.12.2009

3

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Kommentare

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Deg89

vor 10 Jahren

Es gibt wenige Horrorfilme die mich begeistern. Paranormal Activity lässt mich total kalt. Die "Gruselmomente" sind so einfach gehalten, dass ich an bestimmten stellen lachen musste. Die Story ist ein stupides Geistermärchen und die Charaktere nerven mit ihren übertirebenen Aktionen oder nicht nachvollziehbaren Ängsten.Mehr anzeigen


Nickita

vor 11 Jahren

Zuerst dachten wir wir seien im falschen Film, dann aber wurde es doch noch spannend.


punsher

vor 12 Jahren

Booah ich bin schockiert. Aber leider nicht von dem Film sondern von euren Bewertungen! Wenn dieser Film spannend und angsteinflössend sein soll, sind die Rosamunde Pilcher-Filme die reinsten Psycho-ScienseFiction-Abenteuer. Dieser Film war einfach nur langweilig.

Ob wahre Geschichte oder nicht, es war schlecht. Ich war in "Insidious" der eben von den Machern von Paranormal Activity und SAW ist. Weil ich den sehr sehr geil fand dachte ich, ich schaue mir mal Paranormal Activity an.

Doch in den ersten Nächten passiert überhaupt nichts (bis auf dass sich die Tür bewegt). Und auch langfristig passiert nichts. Ein paar Blumen bewegen sich, ein Witchboard steht in Flammen um dann kurz darauf normal dazustehen. Das Licht geht ein Paar mal an und aus aber sonst gar nichts. Der Mann hört überhaupt nicht darauf was seine Frau sagt/will und als sie am Ende nach laangem Drängen zu gehen doch bleiben will sollte einem jeden klar sein "der dämon" hat ihren Körper eingenommen. Was in der folgenden Nacht (der letzten) passiert verrate ich normal nie (!) aber da ich euch sowieso von dem film von Herzen abrate kann ich es auch sagen. Sie steht auf wie ein Zombie, läuft wie ein Zombie zu der Betthälfte des Mannes und steht da 2-3h einfach nur da. Dann geht sie die Treppen runter und schreit wie am Spiess. Als ihr Freund runterrennt hört man kurz Schreie von beiden und dann totenstille. Am ende kommt noch eine Szene von der ich jetzt nichts verrate.

Aber dieser Film ist mit gutem Grund einer der schlechtesten die ich kenne. Ich bin fast eingeschlafen und das bei einem Horror (!) Film. SCHAUT IHN EUCH NICHT AN!! Jeder Rappen den dieser Film einspielt ist eine Verschwendung. Wie der Regisseur dieses Films so etwas grossartiges wie "Insidious" schaffen konnte, ist mir ein Rätsel. Und ich bin keiner der auf Metzel-Horrorfilme steht, falls das jetzt jemand denkt. Aber dieser Film war reine Zeitverschwendung. wie Diana schon geschrieben hat können da nur Amis erschrecken.

Achja bevor ichs vergesse, geschlafen hab ich wunderbar, unmittelbar nach dem Film.Mehr anzeigen


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