Wächter der Nacht Russische Föderation 2004 – 114min.

Filmkritik

Night Watch

Irene Genhart
Filmkritik: Irene Genhart

Timur Bekmambetows Film nach einem Roman von Sergei Lukjanenko entpuppt sich als krudes Fantasy-Movie.

Im Mittelalter beschliessen die Mächte des Lichts und der Finsternis nach langem Ringen den Waffenstillstand. Hunderte von Jahren später erhält der Programmierer Anton Gorodezki in Moskau den Auftrag, dem Wiederaufflammen der Kämpfe entgegenzuwirken und die Welt vor den Schurken der Finsternis zu bewahren. Im Laufe seiner Mission bekommt er es nicht nur mit Hexen, Halbwesen und Mördern zu tun, sondern begegnet auch einem von diesen gejagten Zwölfjährigen, der ihm näher steht, als er ahnt.

Timur Bekmambetows Fantasyfilm nach einem Roman von Sergei Lukjanenko ist der erste Teil einer Trilogie, deren zweiter Teil, «Wächter des Tages», erschien 2006. Im Zentrum steht der Programmierer Anton – nonchalant: Konstantin Khabenskiy –, der im Moskau der Gegenwart den Auftrag erhält, entfesselte Geister aus alter Zeit in Bann zu halten. «Wächter der Nacht» ist sprunghaft erzählt und bevölkert von einer Vielzahl unvermittelt auf- und abtauchender Figuren, deren Aufgaben oft nicht klar sind. Sein Plot ist wirr und findet erst am Ende zur inneren Logik; im Vergleich mit Produkten führender Blockbuster-Nationen wie den USA wirkt «Wächter der Nacht» krud handgestrickt. Doch er überrascht mit originellen Ideen, wie einer sich von einem Flugzeug lösenden Schraube, die durch einen Kamin in eine Kaffeetasse plumpst. Abgesehen davon schnell geschnitten, rockig dröhnend und schmuddelig-schick zurechtgemacht, verortet sich «Wächter der Nacht» souverän zwischen Trash-Parodie und Kultfilm.

08.07.2022

3.5

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Kommentare

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Gelöschter Nutzer

vor 14 Jahren

Es ist ein intelligenter, technisch recht aufwendig gemachter Fantasy-Streifen mit Anleihen aus der Vampirszene. Es wird mit dem ganzen virtuellen und digitalisierten Schnickschnack des Genres gearbeitet und mit schnellen Schnitten Tempo gemacht. Man sieht dem Film das Herkunftsland Russland wirklich nicht an. Er kann mit jeder Hollywood-Produktion mithalten - bisweilen übertrifft er noch manches Erzeugnis aus der Traumfabrik. Hier ist noch Platz für ein Märchen, das mit dem Daumenkino erzählt wird, auch für gut in die Handlung eingepasste Killerspiele und hin und wieder lassen Einblicke in den sowjetischen Alltag sogar komische Szenen zu. Und für diejenigen, denen der ewige Kampf zwischen Gut und Böse doch zu flott daherkam, wird am Ende alles nochmals protokollmäßig zusammenfassend wiederholt.Mehr anzeigen


bullettooth

vor 15 Jahren

... spärliche Umsetzung. Aber ich habe auch nichts anderes erwartet.


doze

vor 17 Jahren

... hatte mir den Film wesentlich schlechter vorgestellt. Die Story verwirrend, doch wen störts?
Das Russisch ist ziemlich toll, passt zum Film.
Aber ich weiss nicht was ihr habt. Erst sagt ihr dieser Film sei soooo blutig.
Der Film ist doch Harmlos...
Bei Apocalypto habt ihr auch gesagt, der Film sei Extrem Blutig... dabei gabs 2-3 Extreme Szenen, und der Rest war erträglich...

Naja der Film hat mir Gut gefallen, freue mich schon auf die Vortsetzung: DMehr anzeigen


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