Pinocchio Frankreich, Deutschland, Italien 2002 – 111min.

Filmkritik

Auf Ritalin-Entzug

Filmkritik: Andrea Bleuler

Roberto Benigni spielt nicht nur Pinocchio, sondern ist auch der Drehbuchautor und Regisseur der gigantischen Produktion. Sein Ego hat er aber nicht in den Dienst der Sache stellen können.

Spätestens seit jener Oscarverleihung, als "La vita è bella" als bester ausländischer Film gekürt wurde, verkörpert Roberto Begnini weltweit das, was man unter echter Italianità versteht. Keine Überraschung also, dass er auch den nationalen Kinderhelden Pinocchio interpretieren wollte.

Die jüngsten Verfilmung zeigt viel Respekt gegenüber Carlo Collodis Vorlage, sieht man davon ab, dass die blaue Fee, interpretiert von Benignis Ehefrau und Produzentin des Films, Nicoletta Braschi, doch merkwürdig viel Gewicht bekommt und der neue Pinocchio - eigentlich ein kleiner Junge im Schulalter - verblüffenderweise schon um die fünfzig Lenze erlebt hat.

Benignis Version der legendären Kindergeschichte ist wenig erfinderisch, dafür maximal überdreht. Holzkasper Pinocchio alias R.B. rast während 110 Minuten durch das üppige Dekor, schreit, fuchtelt, lacht und lügt - und erweicht uns trotzdem nicht. Dabei scheint nicht einmal Zeit zu bleiben, Pinocchios berühmte Nasenwüchse würdig in Szene zu setzen. Ein halbwegs an die Welt der Geschichten und Märchen erinnernder Rhythmus ist nicht auszumachen. Die einzelnen Abenteuer sind lieblos aneinander geklebt. Von der Leichtigkeit der tschechischen Märchenfilme aus den siebziger Jahren ist man weit entfernt.

Es sind die Nebenrollen, die dennoch echt märchenhafte Momente ermöglichen: Etwa Kim Rossi Stuart - sonst im italienischen Kino ständig als blauäugiger Beau besetzt - als Freund Docht oder Peppe Barra als sprechende Grille. Ihre Auftritte sind nicht weniger theatralisch als diejenigen von Benigni, doch wissen sie ihre Person ganz in den Dienst ihrer Rolle zu stellen.

Zu Gute halten muss man Roberto Benigni, dass er der Figur Pinocchio sicher einiges an Fröhlichkeit eingehaucht hat, handelt es sich bei der literarischen Vorlage doch um eine eher düstere Geschichte mit vielen beklemmenden Momenten. Die zarten Kinderseelen der kommenden Generationen werden es ihm danken.

25.05.2021

3

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Kommentare

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tuvock

vor 20 Jahren

der Eigentlichen Stadt der Delphine, die man nicht sah, jedenfalls geht er unter mit dem Boot. Schlafmützen behaubte Typen stehen am Strand und schauen zu. PINOCCHIO läuft in 3 Minuten quer durch Italien GEPETTO suchen. Er stürzt rein nicht mit Boot und Sturm wie in der Serie, sondern einfach so, dann ist er krank, dann war das mit der Medizin was ich vorhin erzählte. Dann die Sache mit dem Esel, seinem besten Freund DOCHT, den er 2 x gesehen hat, und dann die Verbesserungsvorschläge brav zu werden, die lange Nase die gerade nur 1 Meter lange ist, nicht 10 Meter wie in der Serie, und zu Ende wird der Junge von einem Weißen Hai, ja man liest richtig, gefressen, mit langen langen spitzen Zähnen, und er verbringt im Bauch des Viehs, 2 Filmminuten, und raus mit ihm, keine Schildkröte die ihn findet, und er arbeitet zu Ende in einer Wäscherei wo er 8 – 12 Stunden für einen Becher Milch für GEPETTO arbeitet, der verkühlt ist. Dann wird er einfach so ein Junge, dank Fee, die Puppe liegt daneben, und keine Verwunderung, eh klar und endlich ist der Film aus. Dann habe ich meine Freundin gewürgt, 12 Bodybuilder griffen ein, ich machte Ihr den Vorwurf das sie mich dahin geschleppt hat, und dann haben mich die 12 erwürgt, und jetzt schreibe ich als Zombie vorübergehend weiter, und auf meinem Grabstein steht, Mann schleppt Frau ins Kino, beschuldigt die arme Seele, und wird würgend angetroffen, von 12 Bodybuildern erwürgt.

Einer der miesesten Filme die ich je sah, nicht zu empfehlen außer man ist Italien und Pinocchio Freak und steht komplett auf Roberto. Er redet dauernd dahin, ärger als ich, ist schlimmer wie eine sprechende Dampfwalze. Die ganzen Szenerie ist fade, alles spielt sich im umgebauten Bill Gates Palast ab, das zur Dschungelvilla umgebaut wurde, und alles in einer Stadt, die angeblich 10 Städte sein soll oder so. Keine Mimik, ganz wenig Spezialeffekte und das war’s. Spart euch den Film.

30 von 100Mehr anzeigen


tuvock

vor 20 Jahren

Roberto Benigní´s Pinocchio




105 Min. dauert der Film. Es ist 120 Jahre nach dem Erscheinen des Buches eine Hommage an Frederico Fellini und Carlo Collodi. Der Film soll in Italien einer der erfolgreichsten aller Zeiten sein, wenn das stimmt, dann sage ich nur, die Italiener haben einen Schuss. Zuerst mal fängt der Film normal an, dann geht alles ruckzuck, PINOCCHIO ( Roberto Benigni) ist eine fertige Holzpuppe. Nicht nur das GEPETTO in der Stadt lebt, sondern er ist nicht so hübsch getroffen wie in der hervorragenden, ewig in Erinnerung bleibenden Zeichentrickserie mit 52 Teilen. Die Figur ist super, es spielt sie ein hyperaktiver Geistesgestörter 50 Jähriger Opa, der aussieht, als würde er ein Pfleger in einem Irrenhaus sein. 3 Realverfilmungen gibt es bereits, die mit Martin Landau ist die beste bis jetzt gewesen. Das ganze erinnert mich an „ Rotkäppchen „ oder „ Der Zauberer von Oz „. PINOCCHIO ist erwachsen, nachdem ein Pinienholzstamm von einem Wagen fällt, und durch die Stadt rast, wie eine auffrisierte Pershing V Rakete. Dann läuft er durch die Stadt, bringt alles durcheinander, und nicht nur das es normal ist das Holzpuppen reden, es vergeht in 10 Filmminuten 1 Filmmonat ohne das darauf hingewiesen ist. Wirkte immer wie ein paar Hundert Filmstraffungsschnitte.
Dann läuft er herum wie ein Draufgänger, ist halb verrückt als er einem Schmetterling nachläuft, trifft auf den RÄUDIGEN FUCHS und den STRAßENKATER die einfach nur Menschen mit Schnurrbärten sind, irgendwo aus dem Obdachlosenheim entlassen, die sieht man 2 x im Film, 1. am Anfang als sie über ihn lachen, und 2. als sie ihm einreden auf einem Feld die übriggebliebenen Goldstücke, 5 waren es, 4 hatte PINOCCHIO noch, zu vergraben und anstatt morgen aufs Feld zu kommen, schicken sie ihn für 30 Minuten in die Stadt Dumm irgendwas. Dann hat er nicht einzelne Löcher gegraben sondern alle 4 in ein Loch gegeben. Das war’s mit den herrlichen Streichen der 2 Taugenichtse. Kein Vertrauen usw. wie in der Serie. Wo er den 2 dauernd vertraut. Die Fee taucht kurz auf, als sie mit ihm redet, 4 Monate vergehen als GEPETTO seinen Ausreißer sucht, der zu ihm PAPA sagt. Das vergeht in ca. 5 Minuten. Dann kein ROCCO, keine GINA, nur ne Grille, die aussieht wie ein alter Mann mit TV Antennen am Schädel. Die Fee sieht man 3 x, die hat fixe blaue Haare, obwohl sie die immer kriegt wenn sie wütend ist, laut Story, dann ist da MEDORO der Hund von Ihr, der aussieht wie Louis der XIV. der gerade ne Dauerwelle hat, und nen weißen Schnurbart. Dann ist PINOCCHIO der die bittere Medizin nicht nehmen will, und da kommt dann der Doktor UHU, der aussieht wie ein Kaffeehausbesitzer oder Fiakerfahrer. Dann ist da noch die Kutsche mit den 1000 Mäusen, das geht. Dann ein dummer Junge, wie alle in der Stadt, die aussehen als wären sie 30 und Schönheitschirurgenverunstaltet. Dann die Story als PINOCCHIO in einen Esel verwandelt wird im Spielzeugland, das dann kommt als GEPETTO kurz vom Ufer wegrudert inMehr anzeigen


fist77

vor 21 Jahren

Wo ist der überzeugende Benigni von La vita è bella geblieben? Statt sich einfühlsam in die Rolle des Pinocchio zu versetzen, zieht Roberto es vor, sich zwei Stunden selber zu inszenieren. Für die Kinder sicher ein nettes Spektakel, mit schönen "montaggi" (Bühnenbilder), aber bestimmt nicht für jedermann erträglich. Seine nervöse und zappelige Art ist keine 10 minuten auszuhalten. Seine Frau Nicoletta Braschi als gute Fee scheint auch nicht zu überzuegen, zu zuckerig und zu oft mit dem gehobenen Zeigefinger kommt sie daher. Und Pinocchios Nase, auf die sich doch alle freuen? Bescheidene zwei Mal kommt die lange Nase vor. Rescue drops und Beruhigungsmittel nicht vergessen!!Mehr anzeigen


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