666 - Traue keinem, mit dem du schläfst Deutschland 2002 – 85min.

Filmkritik

Viel Sechs, kein Höhepunkt

Stefan Gubser
Filmkritik: Stefan Gubser

Seit Jahren muss jeder deutsche Kinofilm eine Komödie sein. Das bekommt jetzt auch die deutscheste aller Tragödien zu spüren: Rainer Matsutani macht mit "666 - Trau keinem, mit dem du schläfst" aus Goethens Faust eine neudeutsche Komödie. Und beweist: Was viel Sechs hat, muss trotzdem kein Höhepunkt sein.

Endlich Nichtleser, entspannt euch. Von Geheimrat Goethes schwer verständlichen Versen ist nicht eine Spur in "666 - Trau keinem, mit dem du schläfst". Es geht vor allem um das Eine - die drei Sechsen im Titel künden lauthals davon. Und um den teuflisch Einen, den die drei Ziffern bekanntlich auch bedeuten. Doch schön der Reihe nach: Da ist ein Nachfahre jenes berühmten "Habe nun ach", Frank Faust (Jan Josef Liefers) mit Namen, von Beruf Taxifahrer. Ihm fällt sein Jennifer (Sonsee Ahray Floethmann) geheissenes Gretchen vom Karren. Er will sie wiederhaben. Für so etwas hat ein Faust seinen Mephisto (Armin Rohde). Der berühmte Pakt wird geschlossen: Faust soll die Frau wieder, Mephisto im Falle geglückter Wiederbeschaffung die Seele des Liebenden kriegen.

So weit, so in Ordnung. Und es kommt noch was wirklich Gutes, des Filmes Pudels Kerns nämlich, und der liegt in Mephistos Plan: Gelingt bei Goethe in der Hexenküche die Verjüngung des alten Gelehrten, die ihm die Eroberung Getchens garantiert, so ist das bei Rainer Matsutani elegant zeitgemäss. Frank Faust verändert sich nicht, schon gar nicht körperlich. Er scheint bloss ein anderer. Über Nacht vom Niemand zum Star in Münchens Schicki-Szene gemacht, wird er von allen begehrt seines blossen gesellschaftlichen Scheinens willen.

Das ist ganz raffiniert, und zwar in ungefähr dreifacher Hinsicht: Der Gang in die Müncher Schickeria macht so manch prominenten Gastauftritt unausweichlich, mit denen sich noch jeder Film trefflich vermarkten lässt. Von B wie Boris Becker über F wie Verona Feldbusch bis S wie Claudia Schiffer: Alle sind sie da, die immer da sind, wenn man sie ruft, und sei es nur eine Wäschekammer. Ein bisschen persiflieren sich die eitlen Spassgesellen mit ihren albernen Miniauftritten natürlich selber. Und dann wird die Komödie sogar ernst, weil klar wird: Rainer Matsutani zeigt die Spassgesellschaft mit ihrem Prominenten-Kult als den Vorhof der Hölle.

Damit hat sich's dann aber. Allzu rasch begibt sich der Streifen auf eine hoffnungslose Jagd von Höhepunkten, die stets nur interrupti bleiben. Gibt sich ein wenig sozialkritisch. Spottet ein bisschen über die Hauptorte des deutschen Ungeschmacks. Ist politisch korrekt unkorrekt in Sachen Homosexualität. Rainer Matsutanis grösster Fehler aber ist: Er bringt den Mut nicht auf, den angezogenen Klamauk zum Stilprinzip zu erheben, sondern bringt brav und bieder seine Liebesgeschichte zu Ende. Aber der Streifen hat einen Gewinner: Boris Becker. Nicht nur ist er jetzt richtig drin im Kreise der Schauspieler, seit den Dreharbeiten hat er auch etwas Neues zu Hause. Es ist eine sie, heisst Carolina Vera-Squalle und ist in "666" eine sexy Krankenschwester. Eine Komödie, die wirklich Liebe stiftet. Das ist immerhin etwas.

20.10.2020

3

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Kommentare

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tuvock

vor 22 Jahren

Der echte Boris bekommt ne Ohnachmtsattacke als er seinen Zwilling sieht, und Verona hat echte Titten, und sieht aus wie ne 70 Jährige Maid aus dem Sex Altersheim. So richtig schön verbraucht und verschminkt. JENNIFER bemerkt ihn nicht, gibt sich mit dem neuen Lover ab, und MEPHISTO will sie eifersüchtig mit Ralph Bauer machen. Dann noch mit Claudia Schiffer in die er sich verwandelt, und gerade da im Bett liegt, als nach langer Zeit JENNIFER die echte zu Besuch kommt. 90 Minuten dauert der ganze Film, und es geht ja noch irrwitzig blöd weiter. Das ganze ist ne Promistory, und sehr gut weil auch sehr viele Cameoauftritte drinnen sind. Rudolph Mooshammer ist auch mit von der Partie, gute Werbung. FRANK macht wieder alles kaputt, indem er zu schnell an sie rangeht, an die arme JENNIFER die in dem 90 Minuten Film nach Mallorca flüchtet, dem Paradies für Leute die Ihre Ruhe haben wollen. Erinnert mich auch an „ Wolfsheim „ Ein bißchen blöd ist der Film ja schon, und auch nicht so ganz lustig, obwohl einiges an Kotze runterfließt, aber es ist eine Deutsche Holzhammer Mach Lach Methode Film, und der kann nur überzeugen weil die Darsteller etwas witziger als Langweilig sind. Die Story ist alt, hat gute Effekte, ganz wenige und eine leicht gute Pointe. Man hätte noch mehr rausholen können aus dem ganzen. Etwas fade war er schon, und die 4 Leute im Kino diskutierten Lautstöhnerisch über das Paarungsverhalten von Krokodilhandtaschen. Spaß hat doch einiges gemacht am Film, aber das waren sehr wenige Szenen. Ein richtiger Film für eingefleischte Deutsche, und solche die deren Staatsbürgerschaft unbedingt wollen. Der Rest glaub ich wird sich für den Promiwerbungsfilm nicht unbedingt interessieren, auch wenn er für eine Kritiker gute Seite hat. Er ist zwar lustig, aber nicht so ganz, und überzeugen kann er auch nur die Hälfte, und das ganze ist zwar eine Verwandlungs und Verwechslungsgeschichte, da MEPHISTO sich dauernd verwandelt, aber es fehlt der Witz.
Ich habe schon mehr gelacht. Sicher die haben alle gut gespielt, hätten aber alles sicher noch besser machen können. Man wundert sich wirklich wie alt einige Leute in dem Film aussehen, und wie alt sie in Wirklichkeit sind, die meisten Promis sind doch eh nur verbrauchte Fabrikschlote und sind einfach nur alt und kalt.
Gesoffen und geraucht wird überall, am liebsten von den Reichen, und was bleibt über ? Kaputte Organe.
Da lob ich mir doch lieber eine richtige Armut, so richtig arm, und nur das allernötigste am Körper von Versacce, und Boss.

Nett aber mehr nicht

69,10 von 100Mehr anzeigen


tuvock

vor 22 Jahren

Irgendwie ist die Deutsche Filmkomödienwelt nicht unterzukriegen, und es gibt eine Invasion von vielen neuen deutschen Filmen. Die Kinos sind berstend voll mit unzähligen von Leuten die man an einer Hand abzählen kann. Das ganze ist ein Pseudo Witzelchen Film, aber er ist nicht schlecht. FRANK FAUST (Jan Josef Liefers ), ist Taxifahrer, Saxophonist, Zeitungsausträger, und Versager, ein recht guter Job eigentlich, er ist dauernd auf Achse, ist ziemlich oft besoffen, und ist in JENNIFER verliebt, und das unsterblich. Also gibt es nur eine Möglichkeit Ihr zu imponieren, als Besoffene Schnapsdrossel auf ner Party ne andere alte Schulkollegin abknutschen. Was er nicht weiß, er hat zufällig den 1. Jahrestag Ihrer Beziehung vergessen. Sicher er kann noch einiges gut machen, aber eines vergißt sie ihm nicht, er hat vor seiner JENNIFER ne andere abgeknutscht. Das übertrifft sogar noch die Tatsache das er wie eine Sau, mit einem Kotzenden, stinkenden, Spuckenden Elend im Taxi auf der Rückbank, mit JENNIFER zu einem Klassentreffen fährt. Ist ja egal. Oder ? Naja Mann halt.
JENNIFER läuft weg, zieht nach München, und deren Eltern schmeißen ihm alles was er bei Ihr hat, auch die Spermaverseuchten Unterhosen auf die Straße. Also bleibt nur eines über, zu warten. 1 Jahr vergeht, er sauft immer mehr, und er ist ziemlich oft besoffen, die Wohnung sieht aus wie ein Nessie Loch der ärgsten Klasse.
So richtig wie in manchen Ländern das Parlament. JENNIFER arbeitet in einem Fotoshooting Studio der Extraklasse in München, und da ist auch Claudia Schiffer dabei. FRANK wird gekündigt, muß das Taxi retournieren, und fährt ins Büro, ziemlich sauer, und kurz bevor er sich bei einem Bahnübergang von einem daher rasenden Zug umbringen will, stürzt sich ein Bernhardiner ins Auto, und rettet so FRANK das Leben der das Auto und sich rettet. Bernie verwandelt sich in MEPHISTO 2. ( Armin Rhode ) und erklärt Ihm er sei des Teufels Sohn. Klingt wie „ Little Nicky „ oder „ Teuflisch„ oder? Zum Beweis läßt er es Pfeiler regnen.
MEPHISTO will FRANK´s Seele, da er ein Nachkomme vom Berühmten FAUST ist, den sein Vater schon dazu versucht hat zu überreden. Er hat aber einen Wunsch der Frank, er will JENNIFER. Mephisto kann nicht zaubern, muß sich zudem als würdig erweisen Böse zu sein um mal die Unterwelt zu retten, und hat nur 4 Wochen Zeit bis zur Walpurgisnacht, wo sein Vater stolz der Hexenschar seinen Sohn vorstellen will, als Superoberbösewicht. Nun gut. MEPHI hat eine Idee. Er will JENNIFER nachfahren mit FRANK und ihm imponieren, und so verwandelt er sich in Heiner Lauterbach, und dann in Boris Becker, fortan in Verona Feldbusch um JENNIFER eifersüchtig zu machen. Er verwandelt sich in Henry Maske um JENNIFER und den Promis zu sagen das FRANK der beste Innen Ausstatter ist, und lockt Iris Berben zu einem Superangebot hin Ihr Lokal zu designen.Mehr anzeigen


Gelöschter Nutzer

vor 22 Jahren

Immer wieder für eine Überraschung gut


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