Die Monster AG USA 2001 – 92min.

Filmkritik

Erschrecken, professionell gehandhabt!

Filmkritik: Philippe Blumenthal

Animationsfilme aus dem Studio Pixar wecken immer Vorfreude auf gelungene Jokes, witzige Figuren und vor allem kurzweilige Unterhaltung. Mit "Monsters, Inc." steht nun der vierte Kinofilm des Studios für Computeranimation ins Haus und nach den Erfolgen mit "Toy Story 1 & 2" und "A Bug's Life" sind die Erwartungen, nicht erst wegen den Appetit weckenden Teaser und Kurztrailer, gross.

Monsters, Inc. ist ein Schrei-Verwertungswerk in Monstropolis, das sich Kinderschreie zu Nutze macht, um Energie für die Stadt und die gesamte Monster-Welt zu liefern. James P. Sullivan, kurz Sulley, und sein Assistent Mike Glotzkowski sind die unumstrittene Nummer 1 der Firma, die Obererschrecker sozusagen. Wie jeden Morgen treten die beiden auch heute gut gelaunt ihre Arbeit in der Schreck-Etage an, wo sich die gesamte Elite der Monsters, Inc. versammelt. Über ein ausgeklügeltes System werden Türen zu den bereitstehenden Assistenten transportiert, Türen in die Welt der Menschen, Wandschranktüren in Kinderzimmer. Das Startsignal ertönt, die Türen werden geöffnet und die entsetzten Schreie der Kinder in speziellen Patronen gesammelt. Je stärker der Schrei, desto mehr Energie! Kaum sind die Monster wieder zurück, wird die Rangliste der besten Monster begutachtet - ganz besonders von Randall Boggs, dem hinterhältigen Widersacher von Sulley.

Eigentlich haben die Monster die selben Eigenschaften wie die Menschen, sie sind stolz, launisch, überheblich, freundlich und sie haben Angst, ganz besonders vor der Berührung durch Kinder, die um alles in der Monsterwelt verhindert werden muss.Als Mike wieder einmal vergisst, die Tagesrapporte auszufüllen, erklärt sich Sulley bereit, dies für seinen Freund zu übernehmen, damit der sein Rendezvous nicht verpasst. Zurück auf der Schreck-Etage entdeckt Sulley eine Tür, die nicht ins Lager zurückgestellt wurde. Ahnungslos schaut Sulley hindurch, es könnte ja ein Kollege sein, der Überzeit schiebt. Doch das Zimmer ist leer. Verwundert schliesst Sulley die Tür und bemerkt zunächst nicht, dass sich ein kleines Mädchen an seinem zotteligen Fell festhält und so verbotenerweise in die Monsterwelt gelangt. Sulley löst damit die grösste Krise aus, die Monstroplois je erlebt hat - Kinder gelten nämlich als hochgiftig und äusserst gefährlich.

Regisseur Pete Docter, der insgesamt 4 Jahre an "Monsters, Inc." gearbeitet hat, lässt eigene Kindheitserinnerungen in seinen Film einfliessen: Auch er war überzeugt, dass in seinem Wandschrank Monster wohnten. Die Story aus der Sicht dieser Monster zu zeigen und sie dabei als Typen wie du und ich erscheinen zu lassen, erweist sich als besonderer Clou, der schon in "Toy Story" hervorragend funktionierte. Und natürlich stellt der neuste Pixar-Film in Sachen Aufwand seine Vorgänger in den Schatten: Doppelt so aufwendig geworden, begeistert vor allem die Animation von Sulley's farbenprächtigem Fell, das mit annähernd 3 Millionen einzeln animierter Haare ausgestattet wurde - und es hat sich gelohnt, denn Sulley ist der gelungenste Charakter in "Monsters, Inc.". Das grüne, kugelrunde Einauge Mike kann einem schon mal auf die Nerven gehen und die Story ist etwas arg vorhersehbar, aber sicher äusserst kinderfreundlich, immerhin gehören Monster nicht zuletzt seit den "Pokèmons" zu den begehrtesten Kinderfantasien. Mit einigen umwerfenden Slapstick-Einlagen gespickt, wirkt der Film über die ganze Länge gesehen aber doch etwas langatmig und dreht sich im Kreis. "Monsters, Inc." bleibt insgesamt ein Stückchen unter den zugegeben hohen Erwartungen zurück, entzückt aber sicherlich ebenso das Kind im Erwachsenen wie auch die Jüngsten selbst.

Wie bei Pixar inzwischen gewohnt - und es dürfte sich inzwischen herumgesprochen haben -, sollte man beim Titelabspann sitzen bleiben, um die herrlichen Outtakes nicht zu verpassen. Übrigens wird gleich vor Beginn des Hauptfilms eine wunderbare Kurzanimation gezeigt, die man nicht verpassen sollte.

15.12.2020

4

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Kommentare

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Barbarum

vor 8 Jahren

Eine der Perlen von Pixar und von Crystal und Goodman, als auch von den deutschen Stimmen erstklassig synchronisiert.


oneadi

vor 16 Jahren

Monsters Inc.

Bewertung: 9/10

Kritik: „ Monster AG“ Hat wie Pixars Erstling „ Toy Story“ eine geniale Grundidee. Schliesslich hatten die meisten auch schon Angst in der Nacht, allein in seinem Zimmer mit den dunklen Gegenständen die bedrohlich aussehen, fast als wären es schreckliche Monster. Diese Angst gab den Drehbuchschreibern wieder eine so tolle Idee zu einem neuen Film.
„ Monster AG“ ist ein grandios inszeniertes fast-Meisterwerk!Mehr anzeigen


kromos

vor 21 Jahren

unglaubliche CGI arbeit


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