CH.FILM

Das Fähnlein der sieben Aufrechten Schweiz 2001 – 95min.

Filmkritik

Moderner Alpenwestern

Snowboarder Fabien Rohrer und Popsängerin Kisha als Liebespaar Karl und Hermine Mitte des 19. Jahrhunderts in einem frischen filmischen Zugang zu einer alten Geschichte von Gottfried Keller: "Das Fähnlein der sieben Aufrechten" ist - als "Alpen-Western" - modernes Unterhaltungskino in Mundart.

Zwei Junge, die sich lieben, sollen nicht zueinander kommen dürfen, weil es die Alten so wollen. Mitte des 19. Jahrhunderts rüsten sich in einem Dorf im Berner Oberland die Mitglieder eines Handwerker-Schützenvereins ("Das Fähnlein der sieben Aufrechten") für ihren Auftritt am Schützenfest in Aarau, derweil die Jungen und die Frauen zu Hause bleiben müssen. Schneider-Sohn Karl (Fabien Rohrer) rebelliert gegen die Macht der Alten, die er durch eine Glanztat am Schützenfest unverhofft vor einer grossen Peinlichkeit rettet. Sein Nebenbuhler, der Grundstückspekulant Ruckstuhl (Erich Vock), hat das Nachsehen, und Karl findet zu seiner wahren Liebe Hermine (Kisha), der Tochter des Dorfkönigs Frymann.

Frei nach Gottfried Kellers Novelle (1861) und auf der Grundlage der Freilichtaufführung durch das Landschaftstheater Ballenberg (1999) versteht sich der neue Schweizer Film "Das Fähnlein der sieben Aufrechten" (Regie: Simon Aeby) als eine Art "Alpen-Western": Er kommt in Erzähltempo, Bildsprache und im Soundtrack als modernes Unterhaltungskino daher, erzählt aber seine Geschichte im Gewand von gestern. Die Filmaufnahmen entstanden in der natürlichen Kulisse des Freilichtmuseums Ballenberg (Brienz BE) mit zeitgenössischen Kostümen.

Die Filmmusik stammt vom Zürcher Philippe Schmid und vom Berner Moritz Schneider, die auch den im Film zu hörenden Song "Düre Wind" (gesungen von Kisha, Text von Michael von der Heide) produziert haben. Die Laiendarsteller rekrutieren sich aus dem Ensemble der Theateraufführung von 1999. Als Profis sind Silvia Jost, Urs Bihler und Erich Vock mit dabei. Ausser Fabien Rohrer und Kisha spielt mit DRS3-Hitparaden-Moderator Sven Epiney und dem ehemaligen "Tele 24"-Mann Reto Peritz weitere Schweizer Prominenz mit, die vor der Kinokamera ihr Debüt im Filmschauspielfach gibt.

18.05.2021

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Kommentare

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greenlantern

vor 16 Jahren

Obwohl die Story und die Schauspieler nichts besonderes sind, beweist Simon Aeby wieder mal sein Talent als Regisseur. Er schafft aus diesem Film ein visuell perfekt inszeniertes Werk zu schaffen. Simon Aeby gehört schon längst nach Hollywood


dancer78

vor 21 Jahren

schöner Drehort, aber kein wirklich aussergewöhnlicher Film


stefansteiner

vor 22 Jahren

gute Idee mutig umgesetzt, Kisha schlägt sich super !


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