Whole Nine Yards - Keine halben Sachen Kanada, USA 2000 – 99min.

Filmkritik

The Whole Nine Yards

In Filmklassikern wie The Godfather oder Good Fellas war die Mafia noch eine ernstzunehmende, furchteinflössende Gesellschaft. In jüngster Zeit avancierte das organisierte Verbrechen auf der Leinwand zur grossen Lachnummer. Mit "The Whole Nine Yards" ist ein weiterer Film ins Kino gekommen, der sich diesem Trend anschliesst. Matthew Perry, bekannt aus der US-Sitcom "Friends", mimt in der Komödie von Jonathan Lynn einen unbescholtenen Bürger, der auf einen Berufskiller (Bruce Willis) trifft.

Eigentlich hätte der Zahnarzt Nicholas „Oz" Oseransky (Matthew Perry) ein gutes Leben, wäre da nicht seine ekelhafte, geldgierige Frau (Rosanna Arquette), die ihm sein Zuhause zur Hölle macht und gar plant, ihn umzubringen. Als wäre dies nicht genug, zieht eines schönen Tages Jimmy "die Tulpe" Tudeski (Bruce Willis) ins Nachbarhaus. Oseransky erkennt im neuen Nachbar einen Killer der Mafia wieder, der 17 Menschen in Jenseits befördert hatte, bevor er gegen seinen ehemaligen Auftraggeber als Kronzeuge auftrat. Da der Sohn des Paten ein Kopfgeld auf den Verräter ausgesetzt hat, verspricht die Zahnarztfrau ihrem Mann die Scheidung, wenn dieser nach Chicago reist, um dort seinen Nachbar bei der Mafia zu verraten. Aber es kommt, wie es kommen muss: Oseransky freundet sich mit Tudeski an und hat folglich Skrupel, ihn zu verpfeiffen. Zudem verliebt er sich in Chicago in die Ehefrau des Killers (Natasha Henstridge) - einer turbulenten Odyssee durchs Mafiamilieu steht nichts mehr im Wege.

Regisseur Jonathan Lynn hat mit „The Whole Nine Yards" eine mit Thriller-Elementen versehene Komödie geliefert, die mit Sicherheit nicht in die Annalen der Filmgeschichte eingehen wird. Allzu einfache Scherze nehmen verheissungsvollen Szenen den Reiz , die ansatzweise aufgebaute Spannung machen wenig pointierten Handlungsstränge zunichte. Der Film kommt während seinen ganzen 100 Minuten nie wirklich auf Touren. Das Drehbuch von Mitchell Kapner gibt offenbar zu wenig her, um daraus eine Komödie mit Biss zu machen.

So müssen wir uns vor allem zu Beginn mit den gleichförmigen Faxen von Matthew Perry zufrieden geben. Bruce Willis spielt zwar wie immer mit Charme und Coolness, aber auch er vermag der Komödie nicht den richtigen Schwung zu geben. Und während Natasha Henstridge ausser ihrer wohlgeformten Schönheit nicht viel zu bieten hat, verkörpert Kevin Pollack den rachelüsternen Mafiosi so plump und unglaubwürdig, dass ihn Michael Corleone im The Godfather nicht einmal als Bewacher seines Basilikumgartens angestellt hätte. Einen wirklich wunderbaren Gegenpol zu den männlichen Protagonisten stellen Rosanna Arquette und Amanda Peet dar. Vor allem Letztgenannte spielt ihre Rolle als angehende Profikillerin wunderbar und zeigt, dass die wirkungsvollste Waffe immer noch die weibliche ist.

19.02.2021

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