Miss Undercover USA 2000 – 109min.

Filmkritik

Sandra Bullocks Miss-Wahl

Filmkritik: Marc Mair-Noack

Glitter und Glamour - alles könnte bei der Wahl zur Miss United States so wunderschön sein wie immer, wäre da nicht "Citizen". Der gesuchte Verbrecher kündigt für den Finalabend ein Bombenattentat an und drückt die Stimmung damit natürlich beträchtlich. Als Sandra Bullock als FBI-Agentin zu Hilfe eilt, hellen sich die Mienen der Verantwortlichen jedoch nur unmerklich auf.

Wir wissen es längst: Sandra Bullocks Talente liegen in der Komik, in der Darstellung des "süssen Mädchens von nebenan", jedoch fehlte ihr in der Vergangenheit immer wieder das glückliche Händchen bei der Wahl des richtigen Drehbuchs. Erfolgsschwankungen und nicht immer wohlmeinende Kritiken scheinen ihrem Selbstbewusstsein jedoch nicht geschadet zu haben: Seit kurzem tritt Sandra Bullock kühn auch als Produzentin ihrer Filme auf. Mit dem Projekt "Miss Congeniality" konnte sie nun nicht nur den ausdrucksstarken Michael Caine ("The Cider House Rules") und den Ex-Trekkie William Shatner, ideal besetzt als Wettbewerbsveteran, als Partner gewinnen, der Plot schien auch all die üblichen, wichtigen Erfolgselemente zu beinhalten:

Gracie (Sandra Bullock), seit Sandkastenzeiten mehr dem Faustkampf als weiblicheren Tugenden verschrieben, ist Undercover-Agentin des FBI. Als bei der Wahl zur Miss United States ein Attentat auf die Siegerin des Finals angekündigt wird, muss sich Gracie unauffällig unter die Finalistinnen mischen, um dem Bombenleger rechtzeitig auf die Finger schauen zu können. Diesen Auftrag nimmt die Agentin nur äusserst widerwillig an, denn nichts verachtet sie so sehr wie diese dümmlichen Schönheitswettbewerbe, und ihre eigene attraktive, weibliche Seite hat sie bis jetzt noch nicht entdeckt. Auch Kathy (Candice Bergen), die Leiterin des Contests, hält vom Versuch mit Gracie nichts, bis Victor Melling (Michael Caine) in harter Arbeit aus der grauen Maus eine strahlende Schönheit bastelt.

Bullocks Wahl des Drehbuchs erweist sich leider wieder als Miss-wahl. Elemente wie Komödie, Showbusiness, die Wandlung vom hässlichen Entlein zur strahlenden Venus, eine Kriminalstory und eine Prise Techtelmechtel sind zwar in "Miss Congeniality" allesamt vorhanden, jedoch so auffällig berechnend und voraussehbar, dass sie ziemlich aufgesetzt wirken. Die Szenen im Lager der Miss-Anwärterinnen sind in gängigen Klischees verhaftet, und allein Michael Caine als der in seinem Stolz verletzte, arrogante Schönheitskünstler kann darin auftrumpfen. Seine Bemühungen um die widerspenstige Gracie sind die einzigen wirklich sehenswerten Szenen in einem zwar unterhaltsamen, ansonsten aber meist mittelmässigen Film. Sandra Bullock überzeugt eher als sarkastische, erfolglose Agentin als später im Kostüm der Missanwärterin. Allerdings bietet ihr diese Rolle auch nicht grosse Möglichkeiten als Schauspielerin, ausser in einigen geglückten Slapstickeinlagen. In "28 Days" zeigte Bullock erstmals auch ungewohnte Seiten ihres darstellerischen Talentes. Von diesen Strapazen scheint sie sich nun zu erholen, indem sie mit "Miss Congeniality" wieder in seichtere Gewässer steuert.

25.01.2021

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Kommentare

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movie world filip

vor 12 Jahren

charmante komödie mit laut redende, chli wilde bullock die sich für ihre fbi job zu miss congeniality muss umzauberen - caine glaubt sie würd es so schnell nicht können - und ja, sie seht sexy aus in ein spannendes kleid


aylee

vor 13 Jahren

sehr unterhaltsam.


mamama

vor 17 Jahren

Aber mit der zeit, nach einer stunde denkt man: " Ja, vielleicht doch ein bisschen doof!!! "


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