CH.FILM

Dead by Monday Deutschland, Schweiz 2000 – 94min.

Filmkritik

Liebe und Tod und was dazugehört

Filmkritik: Susanne Rohrer

Gerade hat Curt Truninger am Portland International Film Festival für sein neues Werk den Preis für den besten Spielfilm erhalten. Der Regisseur mit Schweizer Wurzeln hat wirklich tolle Arbeit geleistet, denn „Dead by Monday“ ist eine perfekt inszenierte, wunderbar romantische Komödie.

Julie (Helen Baxendale) ist verstört über den Unfalltod ihres Mannes, den sie über alles geliebt hat. Die Ehe mit dem gutaussehenden Anwalt war perfekt, mit luxuriösem Haus und allem, was dazu gehört - und nun ist sie plötzlich allein. Alex (Tim Dutton) ist ein vom Erfolg verwöhnter Schriftsteller in einer Schaffenskrise. Da seine Karriere nicht weiter so steil nach oben geht, wie erhofft, will er sich umbringen. Nachdem Julie zufällig den ersten Selbstmordversuch verhindert hat, schafft sie es dank ihrer Tollpatschigkeit wiederholt, Alex zu "retten". Als sie ein dunkles Geheimnis aus der Vergangenheit ihres vergötterten Ehemannes herausfindet, will auch Julie ihrem Leben ein Ende setzen und schliesst mit Alex einen Selbstmordpakt. Sie haben ein ganzes Wochenende Zeit, sich umzubringen, aber bis Montag müssen sie tot sein. Soviel zum Titel des Films.

Alex und Julie geraten sich in langwierigen Diskussionen über die ideale Selbstmordmethode bald in die Haare, bis Julie die zündende Idee hat: In ihrer Kindheit wäre sie einmal beinahe ertrunken, und die beiden entschliessen sich, zu den Niagarafällen zu fahren, um angemessen aus der Welt zu scheiden. Nun ist das aber so eine Sache mit dem Tod, und die Reise an die kanadisch-amerikanische Grenze schweisst die beiden mehr zusammen, als sie sich erhofft haben. Die letzten Stunden vor dem Sprung wollen sie doch noch geniessen, und plötzlich merken sie, dass es sich zusammen vielleicht ganz gut leben liesse. Doch dann macht Alex einen entscheidenden Fehler...

Curt Truninger, in Luzern geboren und ursprünglich beim Schweizer und Deutschen Fernsehen tätig, zeigt mit seinem zweiten Spielfilm nach "Waiting for Michelangelo“ eine technisch ausgezeichnete Inszenierung – bis auf einen kleinen Patzer bei einem technischen Effekt, der aber hier nicht verraten werden soll. Myra Fried schrieb das Drehbuch nach ihrem eigenen Leben: als eine ihrer Produktionen vor dem Aus stand, wollte sie sich umbringen. Ihr Partner war bereit, mit in den Tod zu gehen, und als die Vorbereitungen in einen Streit mündeten, war die Idee zu einem Script geboren.

Die Hauptdarsteller, beides Briten, kommen wie der Regisseur vom Fernsehen. Helen Baxendale (Julie) ist in "Friends“, Tim Dutton (Alex) in "Ally McBeal“ auch auf europäischen Sendern zu sehen. Beide bringen aus ihren angestammten Sitcoms Professionalität und grosses komisches Talent mit. Insgesamt ist "Dead by Monday“ eine gelungene Komödie mit einem angenehmen Schuss Ironie.

19.02.2021

4

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