Bounce USA 2000 – 106min.

Filmkritik

Gewissensbisse

Filmkritik: Katrin Gygax

Regisseur Don Roos überzeugte 1998 mit seiner schwarzen Komödie "The Opposite of Sex" mit Christina Ricci. Obwohl kein Kassenknüller, sammelte der Film jede Menge Lob und sicherte Roos einen weiteren Versuch mit noch grösseren Stars. Diese Chance und die Stars hat er nun bekommen: Ben Affleck und Gwyneth Paltrow, die beide vor wenigen Jahren mit ihrer eigenen Beziehung Schlagzeilen gemacht haben. Leider mangelt dieser lauwarmen Lovestory jegliche Tiefe.

Buddy (Ben Affleck) ist ein oberflächlicher Schürzenjäger, der lieber in der Flughafenbar eine Blondine anbaggert, als nach Hause zu fliegen. Sein Ticket schenkt er einem Familienvater, der darauf bei einem Flugzeugabsturz ums Leben kommt. Voller Schuldgefühle stürzt Buddy selber seelisch ab. Nach einer Alkohol-Entziehungskur lernt er die Witwe des Verunglückten (Gwyneth Paltrow) kennen, verliebt sich und beginnt ein besserer Mensch zu werden.

Trotz der ansprechenden Grundidee hängt der Plot. Schuld daran trägt die Hollywoodsche Moraltante, die über diesem Film wacht und dafür sorgt, dass Buddy von seinem Umfeld über die Masse verpönt wird, als hätte er den Familienvater eigenhändig umgebracht und ihm nicht netterweise ein Flugticket geschenkt. Affleck selbst schleppt sich oft durch die Geschichte, als würde er nur die Zeit totschlagen und darauf warten, dass ihm ein besserer Film entgegen kommt.

Retterin der Story ist Gwyneth Paltrow als zittriges Nervenbündel, eine ungeschickte Frau, die Buddys Witze immer ein Bisschen zu spät versteht. Mit dem Tod ihres Mannes wird sie fertig, indem sie vorgibt, geschieden zu sein. Sie verkörpert eine Frau, die ihrem Schicksal überhaupt nicht gewachsen ist, die aber trotzdem den Mut zum weitermachen findet.

Don Roos will diesmal offensichtlich die Kinokassen füllen. Schade. Hätte er sich stattdessen auf die Figuren konzentriert, und würden diese ihre dunklen Seiten, kaum angetönt, nicht sofort wieder überspielen, könnte sich der Film durchaus mit "The Opposite of Sex" messen. Der Verdacht drängt sich auf, dass der Regisseur zwar mit frischen Ideen gestartet ist, dass diese aber im Laufe der Produktion nach und nach verwässert wurden. Der Liebesbrei, den wir hier serviert bekommen, ist gerade noch lauwarm.

31.05.2021

2

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Kommentare

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Gelöschter Nutzer

vor 13 Jahren

Langweilig, vorhersehbar, nix


at1234

vor 22 Jahren

naja


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