CH.FILM

La vie ne me fait pas peur Frankreich, Schweiz 1999 – 110min.

Filmkritik

Vier Mädchen im Hormonrausch

Das neueste Werk der französischen Regisseurin Noémie Lvovsky handelt in den 70er-Jahren und benötigte mehrere Jahre bis zur Fertigstellung. Vier Mädchen rasen überdreht durch die Pubertät und erleben Gefühlsorgien, die ihresgleichen suchen. Am diesjährigen Filmfestival Locarno wurde "La vie ne me fait pas peur" mit einem silbernen Leoparden und dem Preis der ökumenischen Jury ausgezeichnet.

Im Mittelpunkt stehen die Schulfreundinnen Inès, Emilie, Stella und Marion, die als unzertrennliche Gang ihre Umgebung unsicher machen. Der Film zeigt sie an der Schule, zu Hause, auf gemeinsamen Streifzügen, im Streit mit Eltern und Geschwistern, bei geheimen Ritualen, auf der Jagd nach Jungen und beim ersten Ferienabenteuer. Ohne offensichtliche Struktur bildet der Film in schnell aufeinanderfolgenden Szenen ein Patchwork von Erlebnissen, das den Prozess des Erwachsenwerdens aufzeigt. Auf eine erstaunliche Weise gelingt es der 35-jährigen Regisseurin Noémie Lvovsky, mit den Laiendarstellerinnen eine glaubwürdige, starke Geschichte zu modellieren, die von Energie und Lebendigkeit sprüht. Die Dreharbeiten zogen sich über mehrere Jahre hin, um den Mädchen die Möglichkeit zu geben, den Prozess des Reiferwerdens tatsächlich auch zu leben. Das Resultat hat dadurch fast schon dokumentarische Charakter.

18.05.2021

3

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