Ghost Dog - Der Weg des Samurai Frankreich, Deutschland, Japan, USA 1999 – 111min.

Filmkritik

Samurai, Profikiller, Taubenfreund

Jim Jarmuschs (Down by Law) neustes Werk ist ein Gangsterfilm, in dem er Pulp Fiction, den Paten und Leon zusammenmixt. Was dabei herausgekommen ist, hat zwar in Cannes keine Palme gewonnen, aber zu Unrecht! Forest Whittaker (Smoke) spielt einen Killer, der sich die Philosophie der Samurai angeeignet hat.

Ghost Dog lebt über den Dächern der Grossstadt, ein bisschen weiter weg von der Welt als andere Menschen. Er lebt nach dem uralten Code der Samurai: Er ist ein moderner Krieger, ein Söldner: Er ist Profikiller von Beruf. Man würde es ihm gar nicht zutrauen, beschäftigt er sich doch am liebsten mit den Bewohnern seines Taubenschlags. Vor Jahren hat ihm Louie, ein kleiner Fisch in der lokalen Mafia, aus der Patsche geholfen. Getreu dem Samurai-Codex ist ihm Ghost Dog seither absolut loyal. Bis Louie bei seinem neusten Auftrag einen Fehler macht. Handsome Frank hat nämlich die Tochter des Paten vernascht, was ihm den Kopf kostet. Leider ist die wohlbehütete junge Dame anwesend, als Ghost Dog seinen Auftrag ausführt. Als sich Ghost Dog nun von der ganzen Bande verfolgt fühlt, ist seine Rache schrecklich.

Seine nächtlichen Einsätze, seine Meditationen bei Tageslicht kommentiert die Hauptfigur selber aus dem Off mit Zitaten aus seinem Samuraibuch. Er geht den Weg der Samurai so konsequent, dass man ihn einfach ernst nehmen muss. Trotzdem schmunzelt man auch über ihn. Genauso wie die jahrhundertealte japanische Tradition passen auch die alternden Mafiosi mit ihren abgedroschenen Tricks nicht mehr so recht in die Welt der Jahrtausendwende. Die Gangster sind von einer gewisse melancholische Grundstimmung umgeben, die ihnen gleichzeitig auch etwas Komisches verleiht.

Forest Whitaker ist genial in der Rolle des sanften, schweigsamen Riesen mit dem schmutzigen Job. Selbst mit seinem besten Freund kann er kein Wort reden, weil der nur Französisch versteht. Auf seinen einsamen Gängen begleitet ihn dafür ein pulsierender Rapbeat. RZA vom Wu-Tang Clan hat zum ersten Mal einen ganzen Filmsoundtrack gemacht und erscheint im Film in einer kleinen Nebenrolle. Noch eine CD, die ein Filmfan haben muss!

15.02.2024

4

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Kommentare

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ladymen

vor 17 Jahren

Der Film ansich war nicht schlecht, ich habe die Amerikanische Version gesehen und die war auch ein bißchen komisch. Für Fanatiker des Weges des Samurais die danach leben möchten ist er nicht schlecht


vmann

vor 21 Jahren

langweilig!!!


otaku

vor 22 Jahren

Einfach ein Meisterwerk!!


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