Die mit der Liebe spielen Frankreich, Italien 1960 – 145min.

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Die mit der Liebe spielen

«Die mit der Liebe spielen»: So lautete der deutsche Verleihtitel, dessen warnend-moralisierender Unterton ganz und gar nicht passt zum Film eines Regisseurs, der sich nie als Moralist gesehen hat, für den die tradierten moralischen Vorstellungen vielmehr obsoletgeworden waren. Antonioni war ein kühler Analytiker erstarrter bürgerlicher Seelenlandschaften und Beziehungskonventionen, die brüchig geworden waren in der aufkommenden Moderne – und ein rigoroser Ästhet mit einer Vorliebe für Leerstellen und Architektur gewordene Leerräume. Eine Leerstelle steht auch im Zentrum von L’avventura, der 1960in Cannes heftig diskutiert wurde und retrospektiv als ein Meisterwerk der filmischenModerne gilt. Es ist die Leerstelle, welche Anna (Lea Massari), die junge Geliebte desArchitekten Sandro (Gabriele Ferzetti), hinterlässt, nachdem sie bei einem Ausflug zu den Liparischen Inseln spurlos verschwindet. Diesen Leerraum wiederum füllt Claudia (Monica Vitti), die beste Freundin der Verschollenen, indem sie sich auf eine Affäre mit Sandro einlässt. Diese bleibt allerdings flüchtig und fragmentarisch, was auch für die narrative und ästhetische Struktur des Films gilt. Die Suche nach Anna wird zu einer – ebenfalls erfolglosen – Sinnsuche. Klein sind die Figuren, wie Antonioni sie zeigt, Verlorene in einer gespenstisch wirkenden Kulissenwelt, deren Schönheit blosser Schein ist.

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