Die Verlorenen USA 1955 – 134min.

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Die Verlorenen

An welchen Kleinigkeiten man die Dysfunktionalität einer psychiatrischen Klinik zeigen kann, lässt sich in The Cobweb beobachten. Neue Vorhänge braucht es in der Bibliothek – wer die Gestaltung übernehmen darf, das ist die Frage. Zur Auswahl stehen: Lillian Gish als knausrige Beirätin, Gloria Grahame als frustrierte Arztgattin, John Kerr als kreativer Patient. Zwischen ihnen müssen sich die Klinikleitung (Charles Boyer), ein Arzt (Richard Widmark) und eine Kunsttherapeutin (Lauren Bacall) entscheiden. Der Prozess ist lang-wierig und lässt sich mit der treffenden Bemerkung eines Insassen resümieren: «The difference is, the fucking patients improve, not the doctors.»Dieses Thema, das eigentlich nur zum Kammerspiel taugt, hat Vincente Minnelli 1955in Cinemascope, in Farbe und in 134 Minuten realisiert; auf der Tonspur ist die erste, nur für das Kino komponierte Zwölftonmusik zu hören (von Leonard Rosenman, einem Schü-ler Arnold Schönbergs). Insgesamt eine so kuriose wie explosive Mischung, vor der auch der Kritiker der «New York Times» offensichtlich kapitulierte und verzweifelt ausrief: «Yes, what a cast! But what an institution! And jumping Jehosaphat, what a picture!» Zum Einsatz kommt eine vorbildlich restaurierte Kopie aus Spanien.

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