Kritik19. März 2024

Recap: Sky Show «The Regime»: Ep. 3 «The Heroes’ Banquet»: Kehrtwende

Recap: Sky Show «The Regime»: Ep. 3 «The Heroes’ Banquet»: Kehrtwende
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In «The Regime» spielt Kate Winslet die exzentrische Herrscherin eines mitteleuropäischen Landes, komplett mit Palast, verhuschten Bediensteten und jeder Menge Schrulligkeiten. In unseren wöchentlichen Recaps zur Serie auf Sky Show erfährst du, was passiert ist, was uns begeistert hat und wie es weitergehen könnte. Diese Woche fahren wir mit der dritten Episode «The Heroes’ Banquet» fort – Spoileralarm!

Unterwerfung

Es sind erneut zwei Wochen vergangen – keine Episode von «The Regime» ohne Zeitsprung! Wir steigen erneut mit der Schrulligkeit der Woche ein. Dieses Mal gibt es leckeres Gebräu aus Erde – eine Schlammkur von innen! Bereits in der dritten Episode sehen wir nun die Vollendung von Herbert Zubacks Einfluss auf die Regentin Elena Vernham. Er bestimmt über alles, was sie zu sich nimmt, bedrängt sie mit seiner eigenen politischen Agenda und ersetzt sie sogar vollständig in wichtigen Kabinettssitzungen.

Herberts Plan für das Land sieht eine vollständige Umverteilung von Land und Reichtum vor. Eine Landreform soll es sein, die Reichen geben ihr Land ab, die Arbeiterklasse soll es erhalten und bebauen – ein kommunistischer Traum, der wohl auch Elena, selbst mit ihrer Holding Eigentümerin von rund 50% aller Landflächen, schwer treffen würde. Doch kurz aufflammender Widerstand im Kabinett wird von Herbert schnell und hart niedergestreckt.

Es kommt also, wie es kommen muss: Die Landreform wird öffentlich verkündet, das Kabinett nickt zähneknirschend alles ab und Herbert sieht sich schon als Sieger – doch in Elena keimt der Zweifel. Die erste Feier dieser Episode steht an! Der Geburtstag von Elenas totem und im Glassarg aufgebahrten Vater gerät beinahe zum Bauernaufstand, als Herbert den eingeladenen Pöbel zur Revolution aufruft – empörend!

Guillaume Gallienne als Ehemann Nicholas in «The Regime» © Home Box Office, Inc. all rights reserved.

Totenplausch und Invasion leicht gemacht

Bei Elena platzt der Knoten, als sie im Traum erneut ein Gespräch mit ihrem Vater im Glassarg führt – doch dieses Mal gibt es eine Antwort! Nachdem sie Schimpf und Schande ihres alten Herrn tränenäugig ertragen hat, erwacht Elena mit neuem Kampfgeist. Sie will ihre eigenen Ziele verfolgen! Medienwirksam!

Ohne grosse Absprache mit Herbert beschliesst Elena, ein Nachbarland, angeblich einst Teil ihrer eigenen Nation, zurückzuerobern – Invasion! Ohne Rücksicht auf Verluste und ohne dem Widerspruch ihrer Berater auch nur einen Funken Aufmerksamkeit zu schenken, entsendet sie Herbert, nun zum Faban Freedom Captain ernannt, mit ihrer Armee zum Faban Corridor zur mehr oder weniger friedvollen Übernahme. Innerhalb von kurzen zwei Serienminuten wird der Plan in die Wirklichkeit umgesetzt, Medien berichten, die Nato droht mit Sanktionen – ein voller Erfolg! Die Erzählgeschwindigkeit von «The Regime» schwingt sich zu neuen Höhen auf und bietet hier eine der besten Szenen in der Serie bisher.

Noch eine Party, dieses Mal zum Abschied?

Der Sieg und die Zusammenführung des Landes will gefeiert werden. Nach Herberts Rückkehr in den Palast muss er schnell einsehen, dass er nicht mehr das Sagen hat. Elena isst, was sie will, beantwortet seine Fragen nicht und entscheidet, was er anziehen soll. Die Kleiderfrage spielt bei der prunkvollen Party zum Sieg eine Rolle, bei der vor allem wieder die obersten Zehntausend geladen sind und mit ihren Brillianten herumprotzen, während der Pöbel auf dem Feld ackert. Herbert is not amused.

Nach der Party gibt es noch eine sexuell seltsam aufgeladene Aussprache zwischen den beiden, in der Elena erneut ihre Macht demonstriert und ihre ehemalige rechte Hand beleidigt und enttäuscht. Wütend stürmt er zur Aftershow-Party und verprügelt die erstbesten Grossgrundbesitzer – sein Abtransport aus dem Palast erfolgt am nächsten Morgen. Palastmanagerin Agnes enthüllt in der finalen Szene der Episode die Wirkungslosigkeit der Medikamente für ihren Sohn (den Elena allerdings öffentlich als ihren eigenen Sohn darstellt – es ist kompliziert) und seine weiterhin gefährliche Epilepsie. Ein Eigentor, denn Elena entzieht ihr sofort den Kontakt zu dem Jungen.

Andrea Riseborough in «The Regime» © Home Box Office, Inc. all rights reserved.

Highlights und Ausblick

Beste Szene: Eine medienwirksame feindliche Übernahme eines unabhängigen Landes innerhalb nur weniger Serienminuten. Eindrücklich, schillernd und beunruhigend an die aktuelle Weltpolitik angelehnt.

Fragwürdig: Nachdem über die ersten zwei Episoden die Machtübernahme von Herbert aufgebaut wurde, wurde er nun innerhalb einer halben Episode komplett abgesägt. Was soll jetzt kommen? Diese Erzählweise erscheint zumindest unkonventionell, könnte aber auch der erste Sargnagel für den Rest der Serie sein.

Worte für die Ewigkeit: «You can’t be Robin Hood and the king at the same time.» (D: «Du kannst nicht gleichzeitig Robin Hood und der König sein.»)

Der Blick in die Glaskugel: Was passiert als nächstes? Ab hier ist alles offen, zumindest was Herbert angeht. Kehrt er wieder? Versammelt er die Arbeiter:innen zur Revolution um sich? Wird er Elenas Geheimnis verraten? Spannender und hoffentlich auch Inhalt der kommenden Episoden ist aber die Reaktion der Welt auf die Invasion und die zu erwartenden Konsequenzen. Ein wenig wurde bereits angedeutet (drohende Sanktionen, allgemeiner Unmut der restlichen Welt, wirtschaftlicher Absturz), aber es bleibt zu hoffen, dass dieses Mal etwas passiert, das Elenas Macht ins Wanken bringt.

3.5 von 5 ★

«The Regime» ist seit dem 04. März auf Sky Show zu sehen. Die nächste Episode erscheint am 25.03.2024.

Wir haben die Serie im englischsprachigen Original gesichtet.

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