Artikel18. August 2021

Neu im Kino: 3 Filme, die wir euch diese Woche ans Herz legen

Neu im Kino: 3 Filme, die wir euch diese Woche ans Herz legen
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Einmal rund um die Welt, auf der Suche nach sich selbst: «Here we are» – der neueste Film des israelischen Regisseurs Nir Bergman – dreht sich um Fragen der Selbstreflexion, Akzeptanz und Verlustangst. Im Zentrum steht eine aussergewöhnliche, von gegenseitiger Bewunderung geprägte Beziehung zwischen Vater und Sohn. Im griechischen Werk «Apples» von Christos Nikou, drängt sich dem Protagonisten die Frage auf, worin denn nun das eigentliche Ich besteht, und als Romanverfilmung des kanadischen Autors Patrick deWitt, präsentiert «French Exit» ein Paradestück des geistreichen und absurden Humors rund um eine Dame aus Manhattans versnobter High Society.

1. Apples

Ein Leben der Selbstsuche: An der Endhaltestelle vom Busfahrer geweckt, hat Aris jegliche Erinnerung an sein bisheriges Leben verloren

Ohne jegliche Erinnerung an sein vorheriges Leben beginnt Aris, neue Erfahrungen zu sammeln, und versucht, so zu einer neuen Identität zu gelangen. Die Einsamkeit ist sein ständiger Begleiter, als er eine Frau kennenlernt, die in der gleichen Situation ist. Doch bald zeigt sich, dass man Nähe und Gefühle nicht erzwingen kann. Mit seiner Kontrastierung von warmem Ideal und kühler Wirklichkeit ist Apples ein gelungenes Stück Surrealität, das den Balanceakt zwischen Drama und Komödie wundervoll meistert.

4 von 5 ★

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2. French Exit

Paradestück des absurden Humors: Eine Komödie um den gesellschaftlichen Rückzug einer Dame aus Manhattans versnobter High Society

Zwölf Jahre nach dem Tod ihres Gatten hat Frances Price ihr Erbe verprasst. So bleibt der 60-jährigen Dame der New Yorker High Society nichts anderes übrig, als sich mit ihrem Kater und ihrem erwachsenen Sohn in eine ihr von einer Freundin zur Verfügung gestellte Wohnung in Paris zurückzuziehen. Doch einer Frau, die wie Frances zeitlebens für ihre Eleganz, Stilsicherheit, Coolness und Schönheit bewundert wurde, eilt ein gewisser Ruf voraus.

Kanadiers Patrick deWitt und ein Paradestück des geistreichen und absurden Humors. Mit viel Feingefühl entwirft Regisseur Azazel Jacobs darin eine Welt von Vereinsamten, die nach ihren eigenen sonderlichen Regeln leben. Mitten unter diesen findet sich in ihrer seit Jahren besten Rolle Michelle Pfeiffer, die, je mehr es mit Frances finanziell bachab geht, hinter deren coolen Eleganz eine warmherzige und zerbrechliche Frau in Erscheinung treten lässt.

4 von 5 ★

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3. Here we are

Verdrängte Wahrheiten und die Schwierigkeit loszulassen: Ein sorgenden Vater unternimmt mit seinem autistischen Sohn einen (Selbstfindungs-) Trip durch Israel

«Here We Are» handelt von einer liebevollen Vater-Sohn-Beziehung, die vor einer Zerreissprobe steht. Denn der alleinerziehende Vater kann nur schwer akzeptieren, dass sein autistischer Sohn in einer Einrichtung vermutlich besser aufgehoben wäre. Nir Bergman gelingt ein lebensnah gezeichnetes, umwerfend gespieltes Beziehungs-Porträt, bei dem sich nur in der Filmmitte leichte Schwächen zeigen. Seine Mischung aus Drama, Komödie und Roadmovie ist mal traurig und bitter, mal geprägt von grosser Leichtigkeit, beschwingter Komik und Lebensfreude. Ein Auf und Ab wie das Leben selbst.

4 von 5 ★

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Welche weiteren Filme ab sofort neu im Kino zu sehen sind, erfährst du hier.

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