Artikel5. Juli 2023

Neu im Kino: 3 Filme, die wir euch diese Woche ans Herz legen

Neu im Kino: 3 Filme, die wir euch diese Woche ans Herz legen
© Filmcoopi | Trigon-Film | First Hand Films

Frauen im Fokus: «Mon Crime» erzählt feministisch und mit feinem Humor von zwei Frauen im Paris der 30er-Jahre, die sich mit einer Mordanklage herumschlagen müssen. «La hija de todas las rabias» beleuchtet eindringlich eine Mutter-Tochter-Beziehung auf der grössten Müllkippe Nicaraguas, während in «Something You Said Last Night» die trans Frau Ren im Familienurlaub ein Geständnis ablegen muss.

1. «Mon Crime - Mein fabelhaftes Verbrechen»

Eine feministische Komödie im Paris der 30er-Jahre

Madeleine, eine aufstrebende Schauspielerin, wird des Mordes an einem berühmten Produzenten beschuldigt, der mit einer Kugel im Kopf in seiner Wohnung aufgefunden wurde. Bei der Gerichtsverhandlung wird die junge Frau von ihrer besten Freundin verteidigt und wegen Notwehr freigesprochen. Für die beiden Freundinnen, die bis dahin die Miete für ihre Bruchbude nicht bezahlen konnten, ist dies der Beginn eines neuen Lebens und neuer Karrieren.

Nach «Acht Frauen» und «Das Schmuckstück» schliesst François Ozon seine "feministische Trilogie" mit «Mon Crime - Mein fabelhaftes Verbrechen» ab. Mit Rebecca Marder und Nadia Tereszkiewicz, die er als «die beiden besten Schauspielerinnen ihrer Generation» bezeichnete, beweist der produktive französische Filmemacher einen guten Riecher.

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2. «La hija de todas las rabias»

Bewegende Schilderung des Lebens um die grösste Mülldeponie Nicaraguas

Die elfjährige Maria (Ara Alejandra Medal) und ihre Mutter Lilibeth (Virginia Sevilla) führen ein hartes Leben am Rand einer Mülldeponie. Ihren Lebensunterhalt bestreiten sie mit dem Sammeln von Müll. Als die Mutter auf der Suce nach Arbeit weggehen muss, macht sich das Mädchen bald auf die Suche.

Die real existierende Mülldeponie «La Chureca» inspirierte Laura Baumeister zu ihrem Spielfilmdebüt. Hautnah folgt die 40-jährige Regisseurin mit beweglicher Handkamera ihrer jungen Protagonistin. Die Regisseurin verbindet in ihrem Spielfilmdebüt die sozialrealistische Schilderung des Lebens um die grösste Mülldeponie Nicaraguas mit einer bewegenden Mutter-Tochter-Beziehung.

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3. «Something You Said Last Night»

Eine behutsam inszenierte Familiengeschichte

Ren, Mitte zwanzig und trans, macht mit ihrer Familie Urlaub in einem Ferienressort an einem See. Man verbringt die Tage am Strand, die Hitze macht träge und zunehmend gereizt. Die Schwester stürzt sich in eine Affäre. Ren aber bemüht sich um ihre Eltern und hofft, diesen bei Gelegenheit beizubringen, was sie belastet: Dass sie, die vor einiger Zeit bereits von zuhause ausgezogen ist, ihren Job verloren hat, Schriftstellerin werden möchte und künftig wieder auf elterliche Unterstützung angewiesen ist.

Familienkonstruktionen zeigen sich nie deutlicher als an Feiertagen und in Ferien. Das ist offensichtlich auch Luis de Filippis bewusst, die in ihrem Regiedebüt eine arbeitslose junge Transfrau mit ihrer Familie in den Urlaub schickt. Ganz nebenbei erzählt de Filippis, was ihr am Herzen liegt: Die Lebensrealität einer Transfrau, die im Kreis ihrer Familie akzeptiert ist, deren Erscheinung ausserhalb aber immer wieder auch irritiert.

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Welche weiteren Filme ab sofort neu im Kino zu sehen sind, erfährst du hier.

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