Artikel16. März 2018

«Early Man» in Fakten: 13 irre Zahlen zum Stop-Motion-Abenteuer

«Early Man» in Fakten: 13 irre Zahlen zum Stop-Motion-Abenteuer
© Impuls Pictures

Schrullige, liebenswürdige Figuren, eine ganze Menge Witz und vor allem extrem viel Leidenschaft: Das ist es, was die Stop-Motion-Filme der britischen Firma Aardman so unverkennbar macht. Dass in den Produktionen nebst Fleiss und Können auch ganz viel Arbeit steckt, zeigen die 13 Zahlen zu ihrem neusten Projekt «Early Man».

1. Mehr als drei Schwangerschaften

Ganze 30 Monate dauerte es, um die 723 Puppen anzufertigen, die schlussendlich im Film zu sehen sind – das Werk von 23 verschiedenen Modellbauern. Eddie Redmayne, Maisie Williams und Tom Hiddleston haben sich ebenfalls an den Knetfiguren versucht und erhielten dabei professionelle Anleitung von Jim Parkyn, Modellierer bei Aardman.

2. Eine Figur mal acht

Da am Set eines Animationsfilms meist parallel auf mehreren Sets gedreht wird, werden die Figuren mehrfach hergestellt. Im Falle von «Early Man» benötigte das Team jedes Mitglied des Steinzeitstamms achtmal, die Hauptfigur Doug sogar ganze 18 Mal. Bei einer Anfertigungszeit von 10 Wochen pro Figur rechnet sich das schnell auf einen Aufwand von mehreren Jahren hoch.

3. 60 Bäume in einem halben Jahr

60 Bäume mussten eigens für den im Film dargestellten Wald des Steinzeitstamms hergestellt werden – pro Baum brauchte ein Modellierer etwa eine Woche. Müsste das eine einzige Person machen, wäre sie über ein halbes Jahr lang damit beschäftigt!

© 2017 Studiocanal S.A.S. and The British Film Institute

4. 10 verschiedene Grüntöne für das perfekte Gras

Dass Nick Park in jeden Entscheidungsprozess involviert ist und für jegliche Belangen Ansprechsperson Nummer 1 ist, zeigt sich zum Beispiel daran, dass er bei Details zum Drehbuch genauso Auskunft gibt wie bei dem Grünton fürs Gras. Nach einem Test mit zehn (!!) verschiedenen Grasarten in unterschiedlichen Grüntönen konnte sich das Team dann schlussendlich einigen: Grasgrün ist es geworden.

5. Vier olympische Schwimmbecken

Oder 4800 Quadratmeter: So gross war die Fläche, auf der das Stop-Motion-Abenteuer rund um den gutgläubigen Steinzeitmensch Doug zustande kam. Dank dem riesigen Ausmass dieses Arbeitsbereichs konnte – für Animationsfilmverhältnisse – ein hohes Arbeitstempo aufrechterhalten werden.

© 2017 Studiocanal S.A.S. and The British Film Institute

6. Eine Minute pro Woche = Ein Riesenerfolg

Für Stop-Motion-Filme werden einzelne Fotoaufnahmen gemacht und diese dann zum Bewegtbild zusammengefügt, die Figuren dabei nur minimal bewegt von Bild zu Bild. Pro Filmsekunde werden mindestens 24 Bilder benötigt, um die Protagonisten zum Leben zu erwecken – weshalb die Macher froh waren, wenn sie drei Sekunden verwertbares Filmmaterial pro Tag drehen konnten. Eine Minute Film pro Woche entspricht gar einem Rekord – gäbe es nur solche Wochen, wären die Dreharbeiten des Films aber dennoch erst nach etwas über zwei Jahren abgeschlossen gewesen.

7. 1 Haus pro Mitarbeiter

Jeder Mitarbeiter durfte selbst ein Haus entwerfen, das dann auf Grossleinwand zu sehen sein wird – statt Unterschriften auf Gemälden sind es hier Gebäude, die als persönliche Signatur gelten.

8. Drei Superstars für ein Riesenprojekt

Wenn Regisseur Nick Park («Wallace und Gromit», «Chicken Run») Synchronsprecher für seine Filme sucht, wird er wohl ziemlich schnell fündig werden. Die drei Stars in seinem neusten Film – Maisie Williams («Game of Thrones»), Tom Hiddleston («Thor: Tag der Entscheidung») und Eddie Redmayne («The Danish Girl») – sind auf jeden Fall alle restlos begeistert vom Projekt und fühlen sich geehrt, Teil davon zu sein.

© 2017 Studiocanal S.A.S. and The British Film Institute

9. Eine Kleinstadt aus Signaturen

An der Animation selbst waren rund 150 Personen direkt beteiligt – mit all diesen Signatur-Häusern ergibt sich damit schon eine ansehliche Kleinstadt.

10. 3'000 Münder erwecken die Figuren zum Leben

Um den Puppen ihre charakteristische, menschenähnliche Mimik zu verleihen, hat jede Figur unterschiedliche Münder, die ihnen einen traurigen, wütenden, glücklichen oder ängstlichen Gesichtsausdruck verleiht. Im Verlauf der Filmproduktion wurden sage und schreibe 3'000 Münder hergestellt – von dick- bis schmallippig.

© 2017 Studiocanal S.A.S. and The British Film Institute

11. 8 Jahre für knapp 90 Minuten Film

Fun Fact: «Early Man» erzählt die Geschichte, wie Fussball – eine der bekanntesten Sportarten weltweit – schon in der Steinzeit entstanden sein könnte. Der Film dauert dabei fast genau so lange wie ein Fussballspiel: nämlich 89 Minuten. Die Vorbereitungen haben da ein wenig länger gedauert – die ersten Skizzen zum Film wurden 2010, also schon vor acht Jahren, angefertigt.

12. 9 Wochen für eine Massage

Für gewisse Szenen brauche es mehr Konzentration als Geduld, und gewisse Szenen sind schwieriger herzustellen als andere – wie zum Beispiel die 40-sekündige Frequenz, in der das Wildschwein Hognob Nooth massiert: Für dieses kurzweilige Vergnügen brauchten die Macher ganze 9 Wochen.

13. Ein Stadion mit 22'000 Zuschauern

«Early Man» ist bisher das ambitionierteste Projekt von Aardman; nur schon wegen seinen zahlreichen Schauplätzen und Figuren. Im Fussballstadion, in dem Doug mit seiner Mannschaft gegen die Bronzezeitmenschen antritt, haben 22'000 Zuschauer Platz. Das sprengt sogar den Rahmen der Macher von «Wallace und Gromit»: Die Fanmeute wurde deshalb teilweise mithilfe von CGI animiert.

«Early Man» ist ab sofort im Kino zu sehen.

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