Artikel2. Februar 2018

Zum Abschied: 5 Fakten über Daniel Day-Lewis

Zum Abschied: 5 Fakten über Daniel Day-Lewis
© IMDb

Er gilt als einer der besten Schauspieler aller Zeiten. Nun gibt Daniel Day-Lewis in «Phantom Thread» seine Abschiedsvorstellung. Grund genug, nochmals einen Blick auf die grossartige Karriere des Ausnahmekönners zu werfen.

1. Seine erste grosse Rolle stellte ihn auf den Prüfstand.

So souverän wie es seine Leistungen auf der Leinwand vermuten lassen, war Daniel Day-Lewis nicht immer unterwegs: In seiner Kindheit musst er wegen seinem wilden Verhalten innert kürzester Zeit dreimal die Schule wechseln. Auch seine Herkunft war ein Thema: Als Sohn von reichen, jüdischen Eltern wurde er oftmals zum Ziel von Mobbing-Attacken. Day-Lewis wusste sich aber zu helfen, indem er die Eigenheiten seiner Mitmenschen übernahm und sich den lokalen Akzent aneignete, um nicht aufzufallen – seine erste grosse Rolle, wie er später einmal treffend sagte.

In seiner ersten Filmrolle spielte Day-Lewis mit 14 Jahren einen Randalierer in «Sunday Bloody Sunday» (1971).
In seiner ersten Filmrolle spielte Day-Lewis mit 14 Jahren einen Randalierer in «Sunday Bloody Sunday» (1971). © IMDb

2. Zu «Herr der Ringe» sagte er dankend nein.

Was Slow-Food für bewusste Esser, ist Daniel Day-Lewis für die Schauspielerei. Im Verlaufe seiner Karriere war er stets sehr bedacht, was die Auswahl seiner Rollen betraf. Gerade mal in fünf Filmen spielte der britisch-irische Schauspieler von 1998 bis 2017 mit. Engagements in Mega-Blockbustern wie «Herr der Ringe» lehnte Day-Lewis dankend ab. Nur wenige Male verfolgte der gebürtige Jude wirklich aktiv eine Rolle: 1994 bemühte er sich vergebens um die Rolle des Vincent Vega in «Pulp Fiction», die – wie wir wissen – schlussendlich an John Travolta ging.

Day-Lewis als schwerbehinderter Christy Brown in «My Left Foot» (1989).
Day-Lewis als schwerbehinderter Christy Brown in «My Left Foot» (1989). © IMDb

3. Er ist ein Multitalent in vielerlei Hinsicht.

Da es Daniel Day-Lewis mit seinen Filmrollen bekanntlich nicht eilig hatte, verwirklichte er sich gerne in anderen Berufsfeldern. Angeblich nahm er sich zwischendurch eine Auszeit vom Film und arbeitete in Florenz als Schuster. Um ihn für die Hauptrolle in «Gangs of New York» zu gewinnen, musste er gar von Leonardo DiCaprio und Martin Scorsese unter einem falschen Vorwand nach New York gelockt werden. Auch in seinem aktuellen Film beweist der 60-Jährige handwerkliches Geschick: Für seine Rolle als Modedesigner in «Phantom Thread» lernte er das Schneidern und stellte sich dabei als äusserst talentiert heraus.

Drama liegt ihm: Day-Lewis in «There Will Be Blood» (2008).
Drama liegt ihm: Day-Lewis in «There Will Be Blood» (2008). © 2007 Paramount HE.

4. Er ist der absolute Oscar-Meister.

Als Leonardo DiCaprio 2016 nach einer gefühlten Ewigkeit endlich seinen lang ersehnten Oscar entgegennehmen konnte, hatte Daniel Day-Lewis bereits deren drei zuhause im Regal stehen. Für seine Rollen in «My Left Foot», «There Will Be Blood» und «Lincoln» wurde er von der Academy jeweils zum besten Hauptdarsteller gekürt. Damit ist er nicht nur der männliche Rekordhalter in Sachen Oscar-Gewinne, sondern wurde für seine Verdienste auch zum Ritter der englischen Krone geschlagen. Und als ob das noch nicht genug wäre, ist Day-Lewis auch dieses Jahr bereits wieder als bester Hauptdarsteller für seine Rolle in «Phantom Thread» nominiert. Es wäre wohl die Krönung für den Ritter.

Gleich dreimal gewann Daniel Day-Lewis den Oscar als bester Hauptdarsteller.
Gleich dreimal gewann Daniel Day-Lewis den Oscar als bester Hauptdarsteller. © IMDb

5. Die Hingabe zu seinen Rollen ist einzigartig.

Wenn wir schon bei royalen Vergleichen sind, kommen wir nun auf die Königsdisziplin der Schauspielerei zu sprechen: Das Method-Acting. Dabei geht es darum, sich vollständig in die zu spielende Rolle hineinzuversetzen. Und kaum jemand kann Daniel Day-Lewis in dieser Disziplin das Wasser reichen: Dessen Hingabe zu seinen Figuren ging zum Teil so weit, dass sogar seine Gesundheit darunter gelitten hat.

Während der gesamten Dreharbeiten zu «My Left Foot», in dem Day-Lewis den schwerbehinderten Christy Brown spielte, weigerte er sich, seinen Rollstuhl zu verlassen und liess sich jeweils mit einem Löffel füttern. Für seine Rolle in «Der letzte Mohikaner» erlernte Day-Lewis das Jagen und ass während des Drehs nur, was er auch selber tötete. Doch auch intellektuelle Anstrengungen brachte das Method-Acting mit sich. So lernte er für seine Hauptrolle in «Die unerträgliche Leichtigkeit des Seins» sogar, tschechisch zu sprechen.

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